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Richtig schreiben für Journalisten: Ein Genitiv zu viel

Richtig schreiben für Journalisten: Ein Genitiv zu viel Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 57: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Heute setzt er sich für den Wessen-Fall ein – wenn es angebracht ist.

Mannheim – Vielleicht wollte ja jemand dem ums Überleben kämpfenden Genitiv etwas Gutes tun. Jedenfalls lautete der Satz so: 
„Die Kindertagesstätten sind entsprechend ihrer jeweiligen regulären Öffnungszeiten geöffnet." 
Doch der Autor/die Autorin hat übersehen, dass der Präposition (Verhältniswort) „entsprechend“ der Dativ (Wem-Fall) folgt, nicht aber der Genitiv (Wessen-Fall). 

Richtig heißt unser Beispielsatz also: 
„Die Kindertagesstätten sind entsprechend ihren jeweiligen regulären Öffnungszeiten geöffnet.“ 

Der Vollständigkeit halber: Neben dieser Präposition existiert noch ein identisch geschriebenes Adjektiv.

Beispiel: „Ich habe die entsprechenden Paragrafen im Gesetz nachgelesen.“ 

Der nächste Freitag dreht sich um falsch gebeugte Autoren.
Am vergangenen Freitag ging es um „hängte“ und „hing“.


Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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