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Richtig schreiben für Journalisten: Der Unterschied zwischen lang und lange

Richtig schreiben für Journalisten: Der Unterschied zwischen lang und lange Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 26: Stephan Töngi gibt immer wieder freitags Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Heute unterscheidet er zwischen lang und lange.

Mannheim – Um lang/lange richtig einzusetzen, müssen wir Folgendes unterscheiden: 

Lang ist ein Adjektiv und gibt die Eigenschaft einer Sache, Person, eines Zustands oder Vorgangs an. Oder: in räumlicher Ausdehnung nach einer Richtung den Durchschnitt übertreffend. 
Beispiele: 

Die Schlange an der Kasse ist lang. 
Die Urlaubstage waren sehr lang. 
Das Schreiben ist etwas lang geraten. 
Sie trägt das Haar jetzt wieder lang. 

Lange hingegen ist ein Adverb (Umstandswort). Als solches bestimmt es  die zeitliche Ausdehnung der im Satz genannten Handlung näher. Oder einen relativ großen Zeitraum: viel Zeit beanspruchend. 
Beispiele: 
Die Rede dauerte lange. 
Es ist schon lange her. 
Ich habe lange nichts mehr von ihr gehört. 
Gute Vorsätze halten meist nicht lange an. 
Er hat es nicht lange dort ausgehalten. 

Anders als in der Schriftsprache wird in der Alltagssprache auch als Adverb die kürzere Form verwendet: Ich habe lang gewartet. 

Wo wir gerade beim Thema sind: 
In den Formulierungen seit Langem bzw. seit Längerem bevorzugt der Duden die Großschreibung, wobei die Kleinschreibung zulässig ist. 

Quellen: Im Zweifel für den Genitiv. Duden Verlag, S. 15 f. 
Deutsches Universalwörterbuch. Duden Verlag, 6. Auflage 

Hier mache ich Schluss, damit die Mail nicht zu lang wird J

Am nächsten Freitag geht es um (weiter) bleiben. 
Am vergangenen Freitag stand die Formulierung dieses/diesen Jahres im Zentrum.


Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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