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Warum Redaktionen von gut organisierten Pressereisen profitieren können

Immer öfter verzichten deutschsprachige Medien auf eigene Auslandskorrespondenten. Dabei steigt der Bedarf nach Journalisten mit Auslandserfahrung. Journalistenreisen fernab von Unternehmensinteressen können in den Redaktionen wichtige Impulse setzen. Von Bülend Ürük.

Hamburg - Seit Jahren bietet das Journalistenzentrum Deutschland Pressereisen an, die Journalisten direkt vor Ort Einblicke ermöglichen, die sie alleine wohl nie bekommen könnten. Vom 17 bis 26. Oktober 2014 geht es in diesem Jahr nach Pakistan. „Das Land steht wie Afghanistan seit Jahren im Blickfeld der Weltpolitik“, sagt Christian Zarm.

Den von den Journalistenverbänden DPV und bdfj getragenem Journalistenzentrum geht es dabei um die Möglichkeit, auch Journalisten kleinerer Redaktionen und freien Journalisten die Möglichkeit zu geben, das Land persönlich zu bereisen: „Über Sicherheitsvorbereitungen, kompetente Reisebegleiter und eine gute Kenntnis der Situation vor Ort wird die Gefahr für die teilnehmenden Journalisten stark reduziert", betont Christian Zarm.

 


Eine Pressereise nach Pakistan bietet das Journalistenzentrum Deutschland im Oktober an. Ziel ist es dabei auch, den Alltag der Menschen kennenzulernen.

 

Und sagt: „Häufig können Journalisten nur berichten, worüber Kollegen vor Ort berichtet haben. Obwohl Informationstempo und Informationsquantität der verfügbaren Nachrichten zugenommen haben, wissen selbst unter uns Medienmachern nur wenige aus erster Hand, unter welchen Umständen die Menschen in Pakistan oder Afghanistan leben. Dass wollen wir ändern."

Ziele der Exkursion sind unter anderem die Großstädte Islamabad, Karachi, Sialkot und Lahore. Im Fokus der Reise stehen natürlich die Politik, aber auch Kultur, Wirtschaft, Bildung und Medien Pakistans. So erhält man einen Einblick außerhalb des immer wieder mit Terror in Verbindung gebrachten Landes und kann Erfahrungen aus erster Hand publizieren.

Neben Besuchen von Moscheen, Museen, Theatern oder Bildungseinrichtungen wie Universitäten sind unter anderem auch Gespräche mit Journalistenkollegen von TV- oder Radiosendern und Printmedien sowie großen Wirtschaftsunternehmen und hochrangigen Politikern Pakistans geplant

Vor allem die Berichterstattung über den Alltag möchte Christian Zarm, der bei der Planung und Vorbereitung auf die hervorragenden Beziehungen des Fachgruppenleiters für Journalismus in Zentral- und Südasien setzen kann, in den Mittelpunkt setzen. „Die Berichterstattung orientiert sich allzu oft nur an den grausamen Ereignissen rund um den Terror, der Alltag wird dabei häufig ausgeblendet oder kommt zu kurz“, so Christian Zarm. Dabei seien Berichte über den Alltag näher an dem Interesse der Leser, Zuhörer und Zuschauer; die Teilnehmer könnten vor Ort eigene Quellen erschließen und so schließlich ein realistisches Bild zeichnen.

Recherchereisen vor allem für jüngere Journalisten bietet beispielsweise auch der Verein journalists network an. Noch bis zum 6. September können sich Journalistinnen und Journalisten unter 35 Jahren für eine Recherchereise nach Kenia bewerben. Auf der Reise (29. Oktober bis 10. November 2014) stehen Fragen zu den konkreten Zielen aus der UN-Milleniums-Erklärung im Vordergrund.

Bülend Ürük