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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Thomas Rabe: Der Marathon-Mann bei Bertelsmann

Der in Luxemburg geborene Thomas Rabe gilt in der Medienbranche als Mann für die Langstrecke.

Gütersloh (dpa) − Der in Luxemburg geborene Thomas Rabe gilt in der Medienbranche als Mann für die Langstrecke. Nach einer Vertragsverlängerung gefragt, betonte der heute 50-Jährige in den vergangenen Jahren immer wieder, dass er bei Bertelsmann den Auftrag habe, einen Marathon zu bewältigen. Deshalb habe er nicht nur vor, seinen Fünfjahresvertrag zu erfüllen. Sein Blick galt auch bereits der Zeit nach 2016.

 

Dass der Aufsichtsrat und die Familie Mohn nun mit ihm weitermachen wollen, ist keine Überraschung. Rabe baut nach dem Willen der Familie das Unternehmen behutsam − mit Augenmaß, aber klaren Vorgaben − um. Das Digital-Geschäft und die Bildung sind seine bevorzugten Themen.

Wenn er erzählt, wie er in den USA den Markt beobachtet und nach Beteiligungen schaut, leuchten seine Augen. Dabei müssen Rabes Mitstreiter im Vorstand auch im Sinne der Belegschaft mitziehen. Wer von außen kommt wie die ehemalige Finanzchefin Judith Hartmann oder der frühere Arvato-Chef Achim Berg, der hat es eher schwer.

 

Beide Manager trafen nicht den richtigen Ton im Umgang mit den über 100 000 Beschäftigten − und mussten schließlich gehen. Rabe gesteht auch Fehler ein. „Ich habe unterschätzt, wie schwer es ist bei Bertelsmann, als Manager von außen zu kommen“, sagte er nach dem Aus des ehemaligen Microsoft-Managers Berg in Gütersloh.

 

Rabe ist durchtrainiert, trinkt mit Vorliebe Ingwer-Tee und ist seit 16 Jahren bei den Bertelsmännern. Stationen waren die RTL Group und die Leitung der Bertelsmann Music Group (BMG). Seit 2006 war er Finanzvorstand. Seinen Doktor machte der Diplom-Kaufmann nach dem Studium in Köln und Aachen in Wirtschaftswissenschaften.