Medien

DuMont soll Verkaufspläne begraben oder Manager sollen gehen

Aktuelle Geschäftszahlen von DuMont zeigten, dass der Verlag wirtschaftlich stark und die Zeitungen gesund seien, behauptet der Deutsche Journalisten-Verband.

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Mediengruppe DuMont auf, ihre Zeitungstitel zu stärken, statt öffentlich weiter Verkaufspläne zu erörtern. Anlass ist das Interview von DuMont-Chef Christoph Bauer mit dem Handelsblatt vom heutigen Freitag, in dem Bauer erklärt, womöglich alle Zeitungstitel abzustoßen. Die Optionen würden bis Juli geprüft.

 

„Die Verkaufsabsichten schaden dem Ansehen der Zeitungstitel und verunsichern die Beschäftigten“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Aktuelle Geschäftszahlen von DuMont zeigten, dass der Verlag wirtschaftlich stark und die Zeitungen gesund seien. „Wenn die DuMont-Manager keine Lust mehr haben, Zeitungen zu verlegen, sollten eher die Manager gehen als die Blätter“, so der DJV-Vorsitzende.

 

Im Jahr 2018 machte die DuMont-Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von 621 Millionen Euro (plus 1,0 Prozent). Der Betriebsgewinn stieg demnach auf 74,6 Millionen Euro (plus 3,6 Prozent). Überall: „Diese Zahlen geben keinen Anlass zur Panik. Im Gegenteil: Sie zeigen, dass Verlage mit gutem Journalismus nach wie vor Geld machen können.“

 

Zur DuMont-Mediengruppe gehören die Regionalzeitungen Kölner Stadt-Anzeiger, Berliner Zeitung und Mitteldeutsche Zeitung sowie die Boulevard-Titel Express, Hamburger Morgenpost und Berliner Kurier.

Erstmals war Ende Februar durchgesickert, DuMont trage sich mit Verkaufsabsichten.

 

Wieviel von 74,6 Millionen Euro nach Abzug von Abschreibungen und einer Kartellstrafe tatsächlich übrig geblieben sind und warum DuMont vermutlich gar nichts anderes übrig bleibt als zu verkaufen, steht im aktuellen kress pro ("Was bei DuMont wirklich läuft"). Zum Einzelheft oder E-Paper hier.