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Andrea Stahnke: "Ich kann Hilfe annehmen"

Andrea Stahnke: "Ich kann Hilfe annehmen" Andrea Stahnke leitet die Druckerei Festge. Bild: Knut Reimann

Andrea Stahnke leitet seit vier Jahren die Druckerei Festge in Oelde. Bis dahin war die Quereinsteigerin für die Unternehmenskommunikation eines Maschinenbauers verantwortlich. Warum der Perspektivwechsel von der Kundin zur Dienstleisterin wertvoll war und wie die Corona-Pandemie das Geschäft der Druckerei beeinflusst.

Frau Stahnke, Sie kommen aus der Unternehmenskommunikation. Wie schafft man es, ohne technischen und betriebswirtschaftlichen Hintergrund, Geschäftsführerin einer Druckerei zu werden?
Andrea Stahnke:
Den Gesellschafter der Druckerei, Reinhold Festge, kenne ich schon lange, weil ich elf Jahre lang die Pressestelle des Maschinenbau-Unternehmens geleitet habe, das ihm ebenfalls gehört. In der Position war ich auch für die Mitarbeiterzeitschrift zuständig und hatte deshalb mit der Druckerei als deren Kundin regelmäßig Kontakt. Es war mir schon klar, dass da nicht alles optimal läuft. Das habe ich auch kommuniziert.

Und sich damit quasi als neue Geschäftsführerin empfohlen?
Ich denke, Herr Festge hat mich als vertrauensvolle und zuverlässige Mitarbeiterin erlebt, und das war sicher die Basis seiner Überlegungen. Außerdem war ich bereit zu lernen und zuversichtlich, dass ich mich in das neue Metier einarbeiten kann. Das hat geklappt, auch wenn ich sicher nie eine Druckmaschine bedienen werde.

Was haben Sie seit Ihrem Einstieg 2016 verändert?
Wir haben uns nach außen hin verändert, aber auch in der Innenwirkung. Am sichtbarsten ist die Veränderung wohl beim Gebäude. Das hatte den Charme der Erik-Ode-Zeit: grüne Wände und braune Fliesen. Den Hauptbereich haben wir renoviert und die Büros so eingerichtet, dass man sich wohlfühlt. Auch das Corporate Design wirkte angestaubt. Deswegen haben wir ein neues Logo entwickelt und sowohl der Fuhrpark als auch das Gebäude sind durch den neuen Look zeitgemäß geworden.

Haben Sie das Logo tatsächlich selbst entwickelt?
Im Grunde ja – wir hatten zwar einen Anstoß von außen, aber den haben wir hier weiterentwickelt. Für mich war das ein Widerspruch: Wir wollten uns als modernes und dynamisches Unternehmen präsentieren und kamen selbst so altbacken daher.

Was hat sich in der Innenschau geändert?
Vor allem unsere IT-Aufstellung. Das kam durch einen jungen Mann, der sich bei uns als Mediengestalter Digital und Print beworben hat. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass IT sein Hobby war. Er fing an, alles, was bisher händisch bearbeitet wurde, zu digitalisieren. Also zum Beispiel die Aktenarchivierung und die Zeiterfassung, die bisher von einer Mitarbeiterin mit Hilfe der Stechuhr-Karten in langen Listen gepflegt wurde. Nicht zu vergessen das Rechnungswesen. Vor fünf Jahren wurden Rechnungen noch mit Schecks bezahlt.

Wie Andrea Stahnke die Druckerei Festge durch die Corona-Zeit steuert und warum das Unternehmen auch in das Marketing eingestiegen ist, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier als Heft oder zum direkten Download bestellt werden. 

Außerdem in dieser Ausgabe:  
Corona und die Folgen: Druckereichefs über die Herausforderungen der Pandemie und wie sie ihnen strategisch begegnen. 
"Es reicht nicht, nur Druckerei zu sein": Paul Kündiger über seine Pläne nach der Übernahme von Königsdruck.

Erfolgreicher Betatest: Onlineprinters hat eine neue Druckmaschine von HP in Betrieb genommen.

Change-Management: Die Druckereien Adam und Walcker haben bis zur Übernahme um die gleichen Aufträge gekämpft. Wie nun aus Betroffenen Beteiligte werden.

Large Format Printing: Wo gibt es im digitalen Großformatdruck noch Potenzial für Druckereien?

 

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