Online
AFP

"Welt" als erste deutsche Zeitung auf dem iPad zu lesen

Springer-Verlag setzt auch digital auf "angemessene" Bezahlung.

Berlin (AFP) - Zum Verkaufsstart des neuen Apple-Tablet-Computers iPad in den USA werden die Zeitungen der "Welt"-Gruppe als erste deutsche Blätter mit einer kostenpflichtigen digitalen Ausgabe für das Gerät vertreten sein. Das teilte die zum Axel-Springer-Verlag gehörende Gruppe am Mittwoch in Berlin mit. Demnach können die aktuellen Ausgaben von "Welt", "Welt kompakt" und "Welt am Sonntag" über den "App-Store" im Abonnement erworben und auf dem neuen, extrem flachen und tragbaren Kleincomputer von Apple gelesen werden.

Nach Angaben der "Welt"-Gruppe ist das digitale monatliche Abonnement ab 7,99 Euro zu haben. Laut Branchendienst "horizont.net" ist dies der Preis für ein iPad-Monatsabo der "Welt am Sonntag". Die Kosten für den Bezug der "Welt" belaufen sich auf 29,99 Euro im Monat, die für ein Abo der "Welt kompakt" auf 12,99 Euro. Ein Standardabo der gedruckten "Welt" kostet nach Verlagsangaben derzeit monatlich 36,90 Euro, ist also etwas teurer als die iPad-Variante. Kurzabos und die bereits verfügbare, online einsehbare "ePaper"-Version der "Welt" sind aber je nach Laufzeit für knapp unter 24 Euro bis knapp unter 20 Euro zu haben.

Nach Darstellung von "horizont.net" kam ein noch niedrigerer Preis für die iPad-Abos für Springer nicht in Frage, da der Verlag die Strategie verfolgt, für journalistischen Produkte auch in digitaler Form "angemessene Gebühren" zu fordern. Angeboten wird die neue tägliche digitale Variante der "Welt" demnach als ein PDF-Dokument, wie es ähnlich schon für die "ePaper"-Ausgabe existiert.

Verkaufsstart des iPad in den USA ist am Samstag. Bei dem weltweit mit großer Spannung erwarteten Produkt von Apple handelt es sich um eine neuartige Version eines tragbaren Kleincomputers, bei dem es keine Tastatur mehr gibt. Die Bedienung erfolgt über einen großformatigen Bildschirm, der zugleich als Touchscreen fungiert. Ähnlich wie das Apple-Handy iPhone und dessen Musikplayer iPod wird das Gerät mit der ungefähren Größe eines Din-A4-Blattes als potenzieller Verkaufserfolg betrachtet, der zugleich Mediennutzung und Lesegewohnheiten von Menschen verändern und neue Vertriebswege für die derzeit kriselnde Zeitungs- und Zeitschriftenbranche eröffnen könnte.

In den USA haben bereits zahlreiche Verlage und andere Medienunternehmen iPad-Varianten ihrer Produkte vorgestellt. In Deutschland wird der Computer ab Ende April verkauft. Das kleinste iPad - mit 16 Gigabyte Speicher - kostet in den USA 499 Dollar (355 Euro), die teuerste Variante mit 64 Gigabyte Speicher 829 Dollar.