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Aserbaidschan: inhaftierter Journalist darf nach Deutschland ausreisen

Afgan Muchtarli war aus seinem Exil in Georgien entführt und Anfang 2018 in Aserbaidschan zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Berlin – Aserbaidschan hat den seit 2017 inhaftierten Journalisten Afgan Muchtarli freigelassen und nach Deutschland ausreisen lassen. Muchtarli war aus seinem Exil in Georgien entführt und Anfang 2018 in Aserbaidschan zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Am Dienstag (17.3.) brachten die aserbaidschanischen Behörden ihn direkt zum Flughafen. Am Abend nahmen ihn seine Ehefrau Leila Mustafajewa und der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, in Berlin am Flughafen in Empfang.

 

„Unser Dank gilt allen, die sich für die Freilassung und Ausreise Afgan Muchtarlis eingesetzt haben“, sagte RSF-Deutschland-Geschäftsführer Mihr. Zugleich erinnerte er an die mindestens fünf Medienschaffenden, die aktuell weiterhin in Aserbaidschan wegen ihrer Arbeit in Haft sind. „Die Freilassung von Afgan Muchtarli darf nicht darüber hinwegtäuschen, mit welch brutaler Härte das Regime von Präsident Ilcham Alijew gegen viele weitere Journalistinnen und Journalisten vorgeht, die Korruption, Vetternwirtschaft und Menschenrechtsverletzungen anprangern. Dieser Fall mag besonders drastisch sein, aber er ist auch bezeichnend für die gnadenlose Unterdrückung der Pressefreiheit in Aserbaidschan.“

 

Reporter ohne Grenzen und das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig hatten sich seit Muchtarlis Entführung aus Georgien intensiv für seine Freilassung eingesetzt.