Pressefreiheit
AFP

Deutsche Botschaft in Teheran in Fall von Journalisten eingeschaltet

Auswärtiges Amt bestätigt Nationalität von Festgenommenen nicht.

Teheran/Berlin (AFP) - Im Fall der beiden im Iran festgenommenen Journalisten hat sich die deutsche Botschaft in Teheran eingeschaltet. Sowohl das Auswärtige Amt in Berlin als auch die Botschaft in Teheran bemühten sich auf verschiedenen Ebenen intensiv um Aufklärung, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montagabend. Das Ministerium machte weiterhin keine Angaben dazu, ob es sich bei den Festgenommenen um deutsche Staatsbürger handelt.

Die iranische Staatsanwaltschaft hatte zuvor die Festnahme von zwei Ausländern bekannt gegeben, die ein Interview mit dem Sohn der zum Tod durch Steinigung verurteilten Iranerin Sakine Mohammadi Aschtiani geführt hatten. Generalstaatsanwalt Gholam Hossein Mohseni Edscheie deutete Berichten iranischer Staatsmedien zufolge an, dass die Festgenommenen Deutsche seien. Demnach waren die Journalisten ohne Akkreditierung als Touristen eingereist.

Die in Deutschland lebende Sprecherin des Komitees gegen die Steinigung, Mina Ahadi, sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie sei sich sicher, dass zwei deutsche Journalisten eines Printmediums sowie möglicherweise auch der Sohn Aschtianis und ein Anwalt festgenommen worden seien. Ahadi hatte nach eigenen Angaben per Telefonkonferenz an dem Interview am Sonntag im Büro von Aschtianis Anwalt teilgenommen, als das Gespräch abrupt abgebrochen wurde.

Die 43-jährige Mohammadi Aschtiani wurde nach iranischen Angaben im Jahr 2006 zu zehn Jahren Haft wegen der Verwicklung in den Mord an ihrem Ehemann sowie wegen mehrfachem Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt. Der Fall hatte weltweit für Empörung gesorgt.