Pressefreiheit
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Deutsche Zeitungen in Ägypten wegen Mohammed-Karikaturen verboten

Die regierungsnahe Kairoer Tageszeitung «Al-Ahram» meldete am Mittwoch, jeweils eine Ausgabe der Zeitungen «Die Welt», «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ), «The Wall Street Journal» und «The Observer» sei vom Informationsministerium verboten worden.

Kairo (dpa) - In Ägypten ist wegen der erneuten Veröffentlichung der dänischen Mohammed-Karikaturen der Verkauf von vier westlichen Zeitungen untersagt worden. Die regierungsnahe Kairoer Tageszeitung «Al-Ahram» meldete am Mittwoch, jeweils eine Ausgabe der Zeitungen «Die Welt», «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ), «The Wall Street Journal» und «The Observer» sei vom Informationsministerium verboten worden. Zuvor hatten dänische Zeitung die zweieinhalb Jahre alten Zeichnungen erneut veröffentlich als Reaktion auf Mordpläne gegen einen der beteiligten Karikaturisten.

Der dänische Botschafter war am Dienstag ins Außenministerium in Kairo bestellt worden, wo ihm erklärt wurde, die dänische Regierung müsse dafür sorgen, dass die aus Sicht der Muslime «beleidigenden Karikaturen des Propheten Mohammed» nicht mehr veröffentlicht würden. In Dänemark selbst hatte es eine Welle von nächtlicher Brandstiftungen junger muslimischer Zuwanderer gegeben.

Der Axel Springer Verlag bestätigte das Verbot der «Welt»-Ausagabe in Ägypten. Man prüfe nun Schritte dagegen, erklärte ein Sprecher in Berlin. Eine Mohammed-Karikatur mit einem zur Bombe geformten Turban war in der Ausgabe von 13. Februar erschienen. Die «FAZ» hatte einen Tag später auf der Seite eins ein Foto abgedruckt, das Titelseiten dänischer Zeitungen mit Mohammed-Karikaturen zeigt.