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Gibt es ein Verbot der bildlichen Darstellung des Propheten?

Konservativen Muslimen gelten Darstellungen Mohammeds als Beleidigung der Religion. Doch wurde das Bilderverbot in der Geschichte nicht von allen Muslimen so streng befolgt.

Paris (dpa) - Nach den Glaubensvorstellungen der Muslime sollen weder Gott noch Mohammed oder andere Propheten bildlich dargestellt werden. Das hängt mit dem Verbot der Anbetung von Götzen zusammen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland leitet dies auf seinem Informationsportal "islam.de" aus dem wichtigsten Gebot des Islams her: "Es gibt keine Gottheit außer Gott." Ein ausdrückliches Bilderverbot enthält der Koran nicht, dennoch setzte es sich im Islam durch.

Da nach traditioneller Auffassung Gott allein Schöpfer ist, verbietet sich jede Abbildung der Schöpfung. Konservativen Muslimen gelten Darstellungen Mohammeds als Beleidigung der Religion. Doch wurde das Bilderverbot in der Geschichte nicht von allen Muslimen so streng befolgt. So gibt es auch künstlerische Darstellungen des Propheten, die von Muslimen stammen. Für ironische oder gar negative Darstellungen ihres Religionsstifters hat die Mehrheit der Muslime aber kein Verständnis.