Pressefreiheit
dpa

OSZE kritisiert Entlassung von ukrainischem Rundfunkchef

Unter Alassanija habe die Reform des ehemaligen Staatssenders innerhalb kurzer Zeit Fortschritte beim Erreichen journalistischer Standards erzielt.

Wien/Kiew (dpa) − Die OSZE hat die Entlassung des Chefs des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Surab Alassanija, kritisiert. „Diese übereilte Entscheidung ist besorgniserregend, da sie die Unabhängigkeit und das Überleben der öffentlich-rechtlichen Medien in der Ukraine vor zwei Hauptwahlen in diesem Jahr negativ beeinflussen könnte“, sagte der Medienbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Harlem Désir, am Freitag einer Mitteilung zufolge in Wien.

Unter Alassanija habe die Reform des ehemaligen Staatssenders innerhalb kurzer Zeit Fortschritte beim Erreichen journalistischer Standards erzielt, erklärte Désir. Er hoffe, dass der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit der Sendergruppe und eine Entwicklung ohne politische Einflussnahme garantiere.

Alassanija war vor einer Woche vom Aufsichtsrat überraschend entlassen worden. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, zu wenig über Präsident Petro Poroschenko berichtet zu haben. Das Staatsoberhaupt muss bei der Abstimmung am 31. März um seine Wiederwahl fürchten. Der ehemalige Staatsfunk war seit dem prowestlichen Umsturz 2014 auch mit deutscher Hilfe umgestaltet worden.