Pressefreiheit
dpa

Politik-Journalisten: Bund muss kritische Fragen weiter ermöglichen

Mehrere Zusammenschlüsse von Politikberichterstattern haben aufgefordert, die Einschränkungen für Journalisten in der Corona-Pandemie so klein wie möglich zu halten.

Berlin (dpa) − Mehrere Zusammenschlüsse von Politikberichterstattern haben Bund und Länder aufgefordert, die Einschränkungen für Journalisten in der Corona-Pandemie so klein wie möglich zu halten und kritische Fragen weiter zu ermöglichen. „Mit Sorge nehmen wir wahr, dass es aber immer wieder zum Negativen veränderte Bedingungen im Informationsfluss zu geben scheint: Pressekonferenzen ohne Journalisten, Fragen, die durch Regierungssprecher geschönt vorgetragen werden, Nachfragen, die gar nicht möglich sind“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief der Bundespressekonferenz und ihrer Pendants in den Ländern. Er richtet sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Ministerpräsidenten, Bundes- und Landesminister sowie Regierungssprecher.

 

Es sei den Verfassern bewusst, dass bestimmte Einschränkungen der Krise geschuldet seien. Diese behinderten aber die Arbeit von Journalisten. „Das ist für uns untragbar und wir erwarten, dass alle Einschränkungen so bald wie möglich zurückgenommen werden“, heißt es weiter. Die Journalisten betonten an anderer Stelle des Briefes auch, dass die derzeitige Krise keine Ausrede sein dürfe, „sich vor unangenehmen Fragen wegzuducken.»

 

In dem Schreiben heißt es zudem, dass man wahrnehme, dass die Bereitschaft wachse, trotz erschwerter Bedingungen Pressekonferenzen mit Teilnahme von Journalisten weiterhin abzuhalten oder wieder aufzunehmen.

 

Den offenen Brief veröffentlichten die Konferenzen, in denen sich Journalisten, die über Landes- und Bundespolitik berichten, zusammengeschlossen haben, anlässlich des weltweiten Tags der Pressefreiheit am Sonntag (3. Mai).