Pressefreiheit
dpa

Proteste in den USA − Pulitzer-Jury fordert Schutz der Pressefreiheit

Mehrere Journalisten sind von der Polizei bedrängt und angegriffen worden, während sie über die Proteste berichteten.

New York (dpa) - Die Jury des renommierten Pulitzer-Preises hat angemahnt, bei den Protesten nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd die Rechte von Journalisten in den USA zu achten. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Journalisten ihre im Rahmen des Ersten Verfassungszusatzes geschützte kritische Funktion sicher wahrnehmen können, um öffentliche Ereignisse in einer Zeit tiefer Spaltung und öffentlicher Spannungen zu dokumentieren“, hieß es in einer Mitteilung, die am Montag (Ortszeit) veröffentlicht wurde.

 

Berichten zufolge waren mehrere Journalisten von der Polizei bedrängt und angegriffen worden, während sie über die Proteste berichteten. Pressevertreter seien von Ordnungshütern „absichtlich mit Gummigeschossen beschossen sowie mit Tränengas und Pfefferspray besprüht“ worden, hieß es in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation RCFP. Auch der Sender CNN und die „New York Times“ hatten über Schwierigkeiten ihrer Reporter mit Sicherheitskräften berichtet.

 

Auslöser der anhaltenden Proteste in den USA ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Tausende protestierten daraufhin gegen Polizeigewalt und Rassismus im Land. Dabei kam es auch zu Ausschreitungen und Plünderungen.

 

Die Jury des Pulitzer-Preises forderte die Behörden auf, die Vorfälle im Zusammenhang mit Journalisten zu untersuchen und „die Verantwortlichen für jegliches Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen“. Die Pulitzer-Preise werden vor allem für journalistische Arbeiten vergeben. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.