Pressefreiheit
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Prozess gegen „Welt“-Reporter Deniz Yücel in Istanbul vertagt

Yücel hatte bis Februar 2018 ein Jahr lang ohne Anklageschrift im Istanbuler Gefängnis Silivri gesessen − lange in Einzelhaft.

Istanbul (dpa) - Der Prozess gegen den „Welt“-Reporter Deniz Yücel in der Türkei wegen Terrorvorwürfen ist am Donnerstagmorgen nach einer kurzen Sitzung vertagt worden. Weiter gehe es am 11. April, sagte sein Anwalt Veysel Ok der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei, dass das Gericht noch auf die Aussage von Yücel warte. Die sollte er vor einem deutschen Gericht ablegen. Ok zufolge hatte Yücel dafür noch keinen Termin. Die Sitzung fand in Abwesenheit des Angeklagten statt.

Yücel hatte bis Februar 2018 ein Jahr lang ohne Anklageschrift im Istanbuler Gefängnis Silivri gesessen − lange in Einzelhaft. Gleichzeitig mit seiner Entlassung aus dem Gefängnis und der Ausreise nach Deutschland wurde Anklage erhoben. Unter anderem wirft die Staatsanwaltschaft dem Journalisten „Propaganda für eine Terrororganisation“ vor. Yücel drohen bis zu 18 Jahre Haft. Der Fall hatte zwischen Berlin und Ankara eine schwere Krise ausgelöst.