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Arbeitsbelastung für Journalisten hat in der Ferienzeit unvertretbare Ausmaße angenommen

Arbeitsbelastung für Journalisten hat in der Ferienzeit unvertretbare Ausmaße angenommen Frank Überall, DJV-Bundesvorsitzender

„Das ist die unmittelbare Folge jahrzehntelanger Einsparungen auf Kosten der Journalisten“, so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.

Berlin – Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den Zeitungsverlegern in Deutschland ein Umsteuern ihrer Personalpolitik.

„Die Zeitungsredaktionen arbeiten am Limit“, warnt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Gerade in der jetzigen Ferienzeit habe die Arbeitsbelastung von Redakteuren, Volontären und Freien unvertretbare Ausmaße angenommen. „Das ist die unmittelbare Folge jahrzehntelanger Einsparungen auf Kosten der Journalistinnen und Journalisten“, so Überall.

Der DJV-Vorsitzende nennt in dem Zusammenhang die aktuellen Äußerungen des Medienwissenschaftlers Michael Haller über den Zustand des Zeitungsjournalismus „besorgniserregend“. Haller, Wissenschaftlicher Direktor des Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung, hatte in einem Interview kritisiert, dass die Zeitungsredakteure aufgrund der dünnen Personaldecke nicht mehr in der Lage seien, vor Ort zu recherchieren und den Diskurs mit den Lesern zu suchen.

„Wenn das zum Dauerzustand wird“, so der DJV-Vorsitzende, „büßt der Zeitungsjournalismus seine Existenzberechtigung als Säule der Demokratie ein.“

 

Bei allen wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Zeitungsverlage konfrontiert seien, dürften die Verlagsverantwortlichen nicht den Blick für den Kern ihres Geschäfts verlieren, mahnt Überall: „Nur mit qualitativ hochwertigem Journalismus lässt sich das Medium Zeitung behaupten.“