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Reporter ohne Grenzen begrüßt späte Einsicht von Yahoo!

Verantwortliche müssen sich nun für Freilassung chinesischer Cyberdissidenten einsetzen.

Paris/Wien - Reporter ohne Grenzen begrüßt die späte Einsicht des amerikanischen Internetbetreibers Yahoo! Die Firma ist sich über die dramatischen Konsequenzen, die ihre Zusammenarbeit mit der chinesischen Polizei hatte, endlich bewusst geworden.

„Es ist jetzt notwendig, dass sich die Verantwortlichen von Yahoo! bei den chinesischen Behörden die Freilassung von Shi Tao, Wang Xiaong und anderer Cyberdissidenten einsetzten, die wegen ihnen im Gefängnis sitzen“, so Rubina Möhring von Reporter ohne Grenzen Österreich.

 

Am 11. Juni 2007 schickte die kalifornische Firma ein kurzes Statement, in dem sie das repressive Vorgehen der chinesischen Regierung kritisiere, an einige Presseagenturen in Hong Kong:

 

„Yahoo! ist besorgt darüber, dass chinesische Bürger eingesperrt werden, weil sie ihre politische Meinung im Internet verbreitet haben“. Zudem betonten sie nochmals, dass obwohl sie „jegliche Repressionen gegenüber Aktivitäten, die international als Pressefreiheit gewertet werden, verurteilen“, zur Einhaltung der chinesischen Gesetzgebung gezwungen sind.

 

Anlass zu diesem Statement war die Ankündigung der Familie des Journalisten Shi Tao, in den USA Klage gegen Yahoo! zu erheben. Die Mutter des Journalisten sagte, dass sie bis zum Ende kämpfen würde, um die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. Wie Shi Tao wurde auch Wang Xiaoning 2003 aufgrund von Informationen verurteilt, die Yahoo! der chinesischen Polizei zugespielt hatte.

 

Letzten Januar hat der Kongressabgeordnete Christopher Smith einen „Global Online Freedom Act“ vorgeschlagen, das amerikanischen Firmen die Zusammenarbeit mit repressiven Regime verbieten würde.