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pj/B.Ü.

Traditionszeitung verliert Eigenständigkeit: Dirk Ippen kauft "Süderländer Tageblatt"

Traditionszeitung verliert Eigenständigkeit: Dirk Ippen kauft "Süderländer Tageblatt" Das Team vom "Süderländer Tageblatt".

Laut Paul-Josef Raue zählt das im sauerländischen Plettenberg erscheinende "Süderländer Tageblatt" zu den besten kleinen Lokalzeitungen im Land. Wie kress.de meldet, hat die Tageszeitung (Auflage: rund 5000 Exemplare) ihre Selbständigkeit verloren, Käufer ist die Ippen-Gruppe von Großverleger Dirk Ippen ("Münchner Merkur", "Westfälischer Anzeiger").

Plettenberg - Stefan Aschauer-Hundt gehörte zur Süderländer Verleger-Familie der fünften Generation und ist weiter Geschäftsführer und Chef der Redaktion; er begründet im Interview das Ende der Eigenständigkeit nach 137 Jahren im Familienbesitz: Die Kinder haben kein Interesse, Verwandte haben kein Interesse - obwohl der Verlag nach eigenen Angaben solide aufgestellt sei. "Aus wirtschaftlicher Sicht bestand nicht der geringste Grund, den Zusammenschluss zu suchen", so Stefan Aschauer-Hundt.

 

Stefan Aschauer-Hundt betont: "Wir wollten die Zukunftsfrage für das "Süderländer Tageblatt" lösen. Unsere beiden Kinder haben eine Ausbildung in der Branche genossen, sind Verlagskaufmann und Redakteurin, haben sich danach aber für eine zweite Ausbildung entschieden, die sie erfolgreich beschritten und sie zu achtbaren Anstellungen außerhalb der Medienbranche gebracht haben. Auch aus weiteren Verwandtschaftskreisen heraus gab es kein Interesse, das "ST" in die nächste Generation zu führen, obschon sich auch in diesen Kreisen Zeitungsleute in führenden (angestellten) Positionen finden."

 

Aus finanziellen Gründen sei der Verkauf nicht erfolgt: "Das "Süderländer Tageblatt" bzw. die O. Hundt GmbH & Co. KG war wirtschaftlich stockkonservativ und solide aufgestellt und hat noch in jedem Jahr erfreulich positive Zahlen geliefert. Aus wirtschaftlicher Sicht bestand nicht der geringste Grund, den Zusammenschluss zu suchen", sagt Stefan Aschauer-Hundt.

 

Hier geht es zum ganzen Interview