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Deutschlandradio startet dritten Sender DRadio Wissen

Zu den Themen gehören Wissenschaft, Alltagswissen, Campus und Karriere, Literatur, Natur, Wirtschaft und besonders das Internet.

Berlin (dpa) - Das Deutschlandradio startet an diesem Montag (6.00 Uhr) seinen neuen digitalen Sender DRadio Wissen. Zu empfangen ist das werbefreie Programm im Internet sowie über Kabel und Satellit. Zu den Themen gehören Wissenschaft, Alltagswissen, Campus und Karriere, Literatur, Natur, Wirtschaft und besonders das Internet. "Wir versuchen, jüngere Zielgruppen anzusprechen", sagte Leiter Dietmar Timm am Freitag in Berlin. Zum öffentlich-rechtlichen Deutschlandradio gehören Deutschlandradio Kultur in der Hauptstadt und der Deutschlandfunk in Köln.

Am Rhein sitzt auch die elfköpfige Redaktion des dritten Senders. Das Jahresbudget liegt bei 6,9 Millionen Euro, die aus dem Deutschlandradio-Haushalt kommen. Neben dem festen Stamm sollen freie Mitarbeiter Beiträge liefern, auch Übernahmen aus den Schwesterprogrammen sind geplant.

DRadio Wissen versteht sich mit seinem Konzept als experimentierfreudig und interaktiv, als "Radiolabor mit Netzanschluss". Statt regulärer Musik hat der Sender einen von einem DJ komponierten Klangteppich. Als Beispiele für Themen wurden bei der Vorstellung Beiträge über einen Studiengang "Social Media" in Birmingham und über Musik beim Sporttreiben angespielt. Abends sollen Hörer, Forscher und andere Medienmacher bei einer "Redaktionskonferenz" zu Wort kommen.

Das Programm ist in vier "Themenquadranten" pro Stunde gegliedert. Viertelstündlich laufen Nachrichten: zur vollen und halben Stunde "Weltnachrichten", auf den anderen Plätzen die "Wissensnachrichten". Ein eigener Netzreporter soll aktuell aus dem Internet berichten.

Außerdem gibt es Kooperationen mit der BBC und Radio France, so dass auch fremdsprachige Sendungen zu hören sind. Sogar Latein ist möglich. "Wir können unseren Zuhörern etwas zutrauen", sagte Programmdirektor Günter Müchler. Der Sender wirbt mit dem Spruch "Hirn will Arbeit".

Intendant Willi Steul betonte mit Blick auf die Diskussion über das umstrittene Engagement der öffentlich-rechtlichen Medien im Netz: "Wir haben schon Grenzen, was wir im Internet machen dürfen." Der Sender sei kein Internetprogramm. (Internet: www.dradio.de)