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Entzündetes Zahnfleisch und ein zerkratzter Schreibtisch - Harald Schmidt und Oliver Pocher laufen sich für ihre neue ARD-Show warm

Am 25. Oktober (22.45 Uhr) geht das Duo erstmals mit der neu justierten Late-Night-Show für die ARD auf Sendung, am Mittwoch saßen die beiden Gastgeber schon einmal in der umgestalteten Dekoration für die Fotografen Probe.

Köln (ddp). Herr Andrack wurde ins Foyer verbannt. Ein überlebensgroßes Ölgemälde von Harald Schmidts lang gedientem Beisitzer ziert jetzt den Besucher-Aufenthaltsraum der neuen «Schmidt und Pocher»-Show in Köln. Das Studio gehört nun Harald Schmidt und Oliver Pocher allein.

Am 25. Oktober (22.45 Uhr) geht das Duo erstmals mit der neu justierten Late-Night-Show für die ARD auf Sendung, am Mittwoch saßen die beiden Gastgeber schon einmal in der umgestalteten Dekoration für die Fotografen Probe. «Pro Sieben hätte das viel größer aufgezogen», spielte Pocher den Pikierten, «allerdings vielleicht auch in Istanbul.»

Eine klare Rollenverteilung ist noch nicht auszumachen. Schmidt, im eleganten grauen Nadelstreifenanzug, gab am Mittwoch den jovialen Hausherren, dem man durchaus eine gewisse Vorfreude unterstellen konnte. Pocher, im Anzug und T-Shirt sowie über einen Kopf kleiner, tuschelte lieber und taute erst allmählich auf.

Eleganter und gediegener als früher ist die neue Studio-Dekoration geworden, an der stellenweise noch gearbeitet wird. Schmidt und Pocher sitzen Seite an Seite an einem Schreibtisch, der am Mittwoch durch einen übereifrigen Fotografen prompt Schaden nahm.

Harald Schmidt war besorgt: «Kinder, wir machen hier doch keine Kochshow!», rügte er und tadelte das Gerangel der Fotografen: «Keine Aggressivität gegenüber Kollegen! Ihr steht aber höllisch unter Druck!».

Tatsächlich rückten die rund 30 anwesenden Fotografen den Hauptpersonen so nah, dass sich Schmidt diagnostisch betätigen konnte. «Ihr Zahnfleisch ist entzündet», bescheinigte er einem der Journalisten: «Ich würde aufpassen, das gibt gefährliche Zahlfleischtaschen». Auch die Handy-Freisprecheinrichtung eines anderen Bildreporters blieb von ihm nicht unkommentiert: «Bluetooth verursacht Krebs».

Die um die besten Bilder ringenden Fotografen stimmten Schmidt heiter: «Wie sie kriechen!», amüsierte sich der Gastgeber, während er beiläufig erwähnte, dass der Chefredakteur einer großen deutschen Fernsehzeitschrift ihn «äußerst devot» um ein Interview angebettelt habe.

Auch ansonsten zeigte sich Schmidt gut aufgelegt. Eine Reporterin bat um ein Exklusivbild und behauptete - zu Unrecht - sie sei die einzige Frau unter den Fotografen: «Ja, es gibt noch Jobs, da ist die Welt noch in Ordnung«, gönnte sich Schmidt einen Rückfall in die Zeiten des »Dirty Harry«. Die anwesenden Journalisten waren im Anschluss ratlos: »Er hat uns gedemütigt, aber es war auch total lustig«, meinte einer von ihnen.

Ab 25. Oktober muss sich die am Mittwoch demonstrierte Eintracht zwischen Schmidt und Pocher dann auch bei den Zuschauern bewähren. Schmidt versprach jedenfalls »Marktanteile von über 20 Prozent - wie immer".