Abendzeitung München: Mitarbeiter sollen in Transfergesellschaft wechseln

München - Nach Newsroom.de-Informationen wurden in den vergangenen Tagen die ersten Mitarbeiter aufgefordert, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Hastig konsultieren die Redakteure nun Arbeitsrechtler und bitten sie um ihre Einschätzung und Expertise. 

Die Probleme in München haben nur wenig mit der allgemein schwierigeren Situation deutscher Tageszeitungen zu tun.

Seit Jahrzehnten haben die Eigentümer, die Nachfahren des Gründers Werner Friedmann, nicht mehr in das Produkt investiert, sondern lieber auf hohem Niveau gejammert. Die Belegschaft ist entsetzt über die Chutzpe, mit der sich vor allem Friedmanns Sohn in Interviews zeigt.

Die Rettung der Zeitung als Einheit ist aber weiterhin möglich.

Wenn es dem Insolvenzverwalter gelingt, den Nürnberger Verleger Gunther Oschmann davon zu überzeugen, die Namensrechte der Abendzeitung zurück nach München zu geben. Der will den Namen aber nicht einfach so freigeben, sich die Titelrechte „vergolden“ lassen, so ein mit dem Fall Vertrauter.

Im Umfeld von Gunther Oschmann heißt es dagegen, dass der Alt-Verleger, der ein Vermögen mit Telefonbüchern verdient hat, sich durchaus zu einer Rückgabe gegen kleines Geld bereit erklären könnte, um einzig seinem Widersacher Dirk Ippen zu schaden, der Interesse am Abonnentenstamm der Abendzeitung München zeigen soll. Auch Ippen ist auf dem Telefonbuchmarkt aktiv.

Oschmann weiß: Nur wenn er die Titelrechte zu kleinem Geld freigibt, wird sich der Kreis Münchner Bürger, der den Traditionstitel mit einem Heimat-Konzept retten will, für den Einstieg entscheiden.

Bülend Ürük

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