Unternehmen
DDP

Edgar-Gratispostkarte feiert 15. Geburtstag - Gut 9000 Motive auf mehr als einer Milliarde Karten

Seit Anfang der 90er Jahre sind sie ein fester Bestandteil im Leben der Szenegänger. Am 14. Juni feiern die Erfinder, das Hamburger Unternehmen Edgar Medien, den 15. Geburtstag des One-to-One-Mediums.

Hamburg (ddp.djn). Ob als Duftkarte, mit Duschgelproben oder einem Spiegel bespickt - die Gratispostkarten kennt jeder Gast deutscher Bars, Kneipen und Cafés. Seit Anfang der 90er Jahre sind sie ein fester Bestandteil im Leben der Szenegänger. Am 14. Juni feiern die Erfinder, das Hamburger Unternehmen Edgar Medien, den 15. Geburtstag des One-to-One-Mediums. Seitdem platzieren bekannte Marken, Verbände, Institutionen und Künstler ihre Botschaften darauf.

Der Vorstandsvorsitzende Pedro Anacker gründete das Unternehmen einst mit Nana Bromberg in der Hansestadt und führte die Gratispostkarte nach dänischem Vorbild in der Szenegastronomie hierzulande ein. Edgar (englisch Ad-Card), der Mann mit dem Balken und der Pfeife, wurde schnell erfolgreich.

Nach Ansicht des Finanzvorstands Stefan Wasmuth sind die Karten für den Gastronomiebesucher «deshalb so reizvoll, weil die Motive hundertprozentig den Zeitgeist ausdrücken». Sie seien kostenlos, leicht zu beziehen und eigneten sich zum Weitergeben, Versenden oder nur zum Amüsieren. Jede aus dem Ständer entnommene Karte wirke mehrfach, was mit kaum einem anderen Medium machbar sei. Diese Besonderheit und die mittels Marktforschung nachgewiesene Kontaktqualität machen die Karten Wasmuth zufolge bei den 16- bis 35-Jährigen beliebt. Sie verbänden Kunst, Kommerz und Kommunikation.

Das fünfköpfige Edgar-Redaktionsteam sucht ständig nach ausgefallenen Ideen und wählt hierzu aus den mehr als 100 Zuschriften aus, die Fotografen, Maler oder Illustratoren jeden Monat zum Druck anbieten. Ergänzt werden diese Karten von den Motiven der Werbekunden, deren Inhalt und Gestaltung das Medienhaus begleitet.

Insgesamt entstehen bei Edgar jedes Jahr rund 650 verschiedene Karten. Dabei zählen insbesondere die bedruckten Motive aus Holz und Blech sowie die Karte aus Esspapier, mit der die Vereinten Nationen (UNO) auf den Hunger in der Welt aufmerksam machten, zu den heiß begehrten Sammlerstücken.

Gut 9000 Motive auf mehr als einer Milliarde Karten wurden mittlerweile in den Kneipen von 48 Städten verteilt. Jeden Monat werden rund zehn Millionen Freecards in über 4200 Kartenhaltern unters Volk gebracht, was das Medium laut einer Studie des Trendforschungsinstituts tfactory von 2004 mit 49 Prozent nach Produktproben (72 Prozent) zur beliebtesten Werbeform unter jungen Erwachsenen macht. Edgar besitzt einen Bekanntheitsgrad von 80 Prozent und beschert der Medien AG eigenen Angaben zufolge seit 2000 einen konstanten Umsatz zwischen sieben und neun Millionen Euro.

Längst hat das Unternehmen mit seinen 30 Hamburger Mitarbeitern, 40 Regionalpartnern und mehr als 300 Promotern das Angebot erweitert, verbreitet Gratiskarten in Schulen und Fitnessstudios und verdient Geld mit Werbeaktionen.