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Gewerkschaft kritisiert Abbruch der Tarifgespräche bei RTL

Die Geschäftsleitung hält nach eigenem Bekunden an ihren Plänen fest, für RTL Television und RTL Regional die 40-Stunden-Woche wieder einzuführen.

Köln (dpa) - Als "sozialpolitisches Armutszeugnis" hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) den Abbruch der Tarifverhandlungen für rund 1300 Beschäftigte des Privatsenders RTL verurteilt. "Mit dem Abbruch der Gespräche hat die RTL-Unternehmensführung die seit 1992 bestehende Sozialpartnerschaft zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundlos aufgekündigt", sagte DJV-Verhandlungsführer Michael Klehm am Samstag. Die RTL-Geschäftsführung hatte am Freitag die mehr als einjährigen Gespräche mit ver.di und dem DJV für beendet erklärt.

Die Geschäftsleitung hält nach eigenem Bekunden an ihren Plänen fest, für RTL Television und RTL Regional die 40-Stunden-Woche wieder einzuführen. Derzeit beträgt die Wochenarbeitszeit 38 bis 39 Stunden. Dafür werde ein weitgehender Bestandsschutz für alle bisher Beschäftigten gegeben. Das gelte für die Vergütung, die "deutlich über der am Medienmarkt üblichen" Höhe liege, und für weitere Leistungen wie eine Erfolgsbeteiligung. Für die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche wird eine Einmal-Zahlung von 3000 Euro angeboten. RTL will nun mit den Betriebsräten verhandelt.