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Mehr als Senta Berger und Matthias Schweighöfer: Wie die "teleschau" als Nachrichtenagentur am Markt agiert

Heinz Rühmann war der erste Interviewpartner der "teleschau". Seit über 40 Jahren bietet der Mediendienst erfolgreich Entertainment-Nachrichten an, doch das genügt schon lange nicht mehr. "Die Kunden erwarten von uns eine mediale Komplettversorgung", erklärt Alexander Büttner, Geschäftsführer und Mit-Eigentümer der Nachrichtenagentur aus München, gegenüber Newsroom.de.

München - "Entertainment-Nachrichten finden sich ja ohnehin überall", so Büttner. Die "teleschau", die am Markt als Nachrichtenagentur und Dienstleister agiert, bietet heute Komplettlösungen an.

"Das gilt für Print ebenso wie für den digitalen Bereich. Ein Beispiel ist unser regional ausgerichtetes Kinomodul, das eben nicht nur Kritiken und Interviews enthält, sondern eben auch die Möglichkeit bietet, sich über das Angebot in lokalen Kinos zu informieren und dort Karten zu bestellen", so Büttner. Der gerade gestartete TV-Programmguide verknüpft sowohl die redaktionellen Inhalte als auch die der Kunden mit einem elektronischen Programmführer, kurz EPG. Demnächst sollen sogar weitere Themen wie der Second-Screen-Gedanke aufgegriffen werden.

 

teleschau - der mediendienst

Ries­straße 17

80992 Mün­chen

Telefon: +49 (89) 1434190

Fax: +49 (89) 14341919

E-Mail: info@teleschau.de

 

Die "teleschau" wird zu gleichen Teilen inhabergeführt von Alexander Büttner, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb und von Frank Spöttel, der als Geschäftsführer für Personal und Finanzen zuständig ist. Als dritter Geschäftsführer agiert Kai-Oliver Derks, der auch als Chefredakteur für die Inhalte verantwortlich zeichnet. Kooperationen mit anderen Nachrichtenagenturen haben sich allerdings "bisher nicht bewährt. Wir wollen wendig bleiben und unsere Unabhängigkeit als Trumpf nutzen", so Kai-Oliver Derks im Newsroom.de-Interview.

Newsroom.de: Herr Büttner, was verbirgt sich hinter der teleschau?

Alexander Büttner: Die teleschau ist zum einen eine Entertainment-Nachrichtenagentur, zum anderen ein Mediendienstleister, der individuelle Projekte für Kunden umsetzt. Die Nachrichtenagentur erstellt wöchentlich neun Dienste mit etwa 200 Artikeln zu den Themen Television, TV Young, Kino, Stars, Digitale Welt, Home Entertainment, Games, Musik und Kids. Die Texte werden für unsere Print-Kunden in einem geschlossenen Benutzerkreis zum Abruf bereitgestellt, unsere digitalen Kunden erhalten einen XML-Feed.

60 Prozent des Teams arbeitet redaktionell

Newsroom.de: Wie viele Mitarbeiter arbeiten für die teleschau?

 

Alexander Büttner, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, ist Mit-Eigentümer der "teleschau".

 

Kai-Oliver Derks: Wir beschäftigen am Standort München rund 25 Mitarbeiter in Redaktion, Projektmanagement, Layout, Webdesign und Programmierung. Bundesweit arbeiten wir mit einem Netzwerk von etwa 30 freien Kollegen zusammen. Da wir nach wie vor sehr stark redaktionell geprägt sind, arbeiten 60 Prozent der Kollegen redaktionell, die übrigen 40 arbeiten in den Projektteams in den genannten Bereichen.

Newsroom.de: Sie kümmern sich als Spezialagentur vor allem um den Entertainmentbereich. Wie international sind Sie aufgestellt?

Kai-Oliver Derks: Unser größter Schwerpunkt lag und liegt ja weiterhin auf der Berichterstattung über das deutsche Fernsehen. Da kommen wir schließlich auch her. Die teleschau wurde ja in den 60er-Jahren als Fernsehpressedienst gegründet. In dem Bereich nehmen wir punktuell auch internationale Termine wahr. Aber natürlich steht der nationale Fernsehmarkt für uns im Vordergrund. Darüber hinaus arbeiten wir mit erfahrenen freien Mitarbeitern zusammen, die auch für uns in anderen Ländern vor Ort sind. Aber ein festes Korrespondentennetz gibt es hier nicht. Das würde sich für eine Agentur wie uns, die sich sehr auf den deutschsprachigen Markt konzentriert, nicht lohnen.

"Social Media kann keine Texte mit Unterhaltungswert schaffen"

Newsroom.de: Wie schwierig ist es eigentlich, im Entertainmentbereich noch mit eigenen Beiträgen zu punkten? Stars twittern doch zum Beispiel schon oft viele Nachrichten selbst!

Kai-Oliver Derks: Das tun einige von ihnen. Aber so viele, wie man annehmen könnte, sind es gar nicht. Zudem sind meisten Twitter- und Facebook-Einträge der Stars Antworten auf Fragen, die wir nicht stellen würden. In unserem Dienst „Stars“, in dem wir jede Woche populäre Schauspieler und Musiker interviewen, geht es nicht nur um die einzelne Nachricht. Wir wollen Menschen porträtieren und dabei, wenn es die Themen zulassen, Texte mit Unterhaltungswert schaffen. Social Media kann so etwas nicht leisten.

Newsroom.de: Wer sind Ihre Kunden?

Alexander Büttner: Sowohl Printprodukte als auch Online-Portale. Die Nachrichtenagentur beliefert die „Leipziger Volkszeitung“, die „Heilbronner Stimme“, die „Badischen Neuesten Nachrichten“ und eine Vielzahl weiterer Tageszeitungen im deutschsprachigen Raum. Mit manchen Kunden arbeiten wir seit Jahrzehnten zusammen. Auch Magazine sind Bestandteil des Portfolios. Im Online-Bereich geht das von einer „Passauer Neuen Presse“ bis hin zu Yahoo!, MSN und 1&1. Als Mediendienstleister setzen wir eine Vielzahl von Print- und Online- bzw. Digitalprojekten um. Zu unseren Kunden gehört der Weka-Verlag, die Computer Bild Digital GmbH oder auch die "Süddeutsche Zeitung", für die wir die wöchentliche Fernsehbeilage produzieren.

Showkritiken sind im Netz große Klickbringer

Newsroom.de: Was sind die Themen, die von Ihnen erwartet werden?

Kai-Oliver Derks: Interviews mit Götz George und Frida Gold, einen für jedermann verständlichen Vergleich zwischen PlayStation4 und Xbox One, eine serviceorientierte Reportage über Trojaner im BKA-Gewand und natürlich die großen Klickbringer im Netz wie eine aktuelle Kritik zu „Wetten, dass..?“ oder „Schlag den Raab“ am Samstagabend. Der Kunde will aktuell sein, er will seine Leser unterhalten und informieren. Und er will journalistisch einordnende Text- und Bildangebote, die der User selbst eben in Social-Media-Netzwerken nicht leisten kann.

 

Kai-Oliver Derks, Chefredakteur und Geschäftsführer der "teleschau".

 

Newsroom.de: Die teleschau gibt es seit über 40 Jahren. Wie hat sich die teleschau in den vergangenen Jahren entwickelt?

Alexander Büttner: Wir sind größer geworden. Wobei die Zahl der Mitarbeiter nicht nur bei der Technik zugenommen hat, sondern auch in der Redaktion. Wir haben uns von der reinen Nachrichtenagentur hin zum Servicedienstleister entwickelt. Die Artikel der Nachrichtenagentur haben, was das Online-Geschäft betrifft, jedoch das Problem, dass Google "Duplicated Content" anders bewertet. Darauf mussten wir reagieren. Durch individuelle Dienstleistungen zum einen und zum anderen, in dem wir auch beim Printmarkt die Augen offenhalten und die Zeichen der Zeit erkennen. Die Kombination zwischen Nachrichtenagentur und Mediendienstleister sorgt unseres Erachtens für ein tragfähiges und innovatives Gesamtkonzept.

Newsroom.de: Und welche Neuerungen planen Sie für die nahe Zukunft?

Alexander Büttner: Oh, da gibt es viele Ideen und einige davon sind bereits in der konkreten Umsetzung. Wir werden eigene Content-Brands schaffen, uns noch intensiver mit dem mobilen Markt befassen und hier Dinge entwickeln: Wir werden weiterhin genau auf die Anforderungen des Marktes schauen, aber eben nicht jedem Trend hinterherlaufen.

Die Fragen an Alexander Büttner und Kai-Oliver Derks stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

 

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