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Wie die Nachrichtenagentur IPS den Ärmsten der Welt eine Stimme gibt

Täglich vier Berichte, die es woanders so nicht zu lesen gibt, verspricht die Nachrichtenagentur IPS Deutschland ihren Kunden. Dabei beleuchtet IPS Themen, die sonst kein Echo finden würden.

Berlin - „Wir lassen die medial vernachlässigten Akteure – Arme, Kleinbauern, Frauen, Minderheiten oder Indigene – zu Wort kommen“, sagt Karina Böckmann, Chefredakteurin der Nachrichtenagentur IPS Deutschland, im Newsroom.de-Gespräch.

Der Medienwandel bringt es mit sich, dass die Nachrichtenagentur inzwischen nicht nur andere Medien, sondern auch Endkunden direkt beliefert. Auf der IPS-Website kann dabei der Zugang zu den Meldungen bestellt werden, die nur für zahlende Kunden abrufbar sind. Privatnutzer zahlen via Paypal für einen Monat 20 Euro, für ein Jahr 100 Euro.

IPS Deutschland mit Sitz in Berlin ist Teil der IPS Inter Press Service, wenngleich mit einem eigenen Träger: dem Global Cooperation Council, einem Verein für Völkerverständigung.

 

IPS Inter Press Service Deutschland

Marienstraße 19/20

10117 Berlin

Tel.: +49 30 5481 4531

Fax: +49 30 5482 2625

E-Mail: contact@ipsnews.de

 

Hauptquartier in Rom

IPS Inter Press Service gehört zur 'IPS - Inter Press Service International Association', einer gemeinnützigen internationalen Nichtregierungsorganisation, die in Rom registriert ist. Dort befindet sich auch das IPS-Hauptquartier.

Die Vereinigung ist für die Informations- und Kommunikationsarbeit der Agentur verantwortlich, genießt beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) und ist bei der OECD als ODA-förderwürdige internationale Organisation OECD anerkannt.

Der Dienst wird inzwischen in unzähligen Sprachen angeboten, neben dem englischen und deutschen Dienst gibt es unter anderem ein spanisches, arabisches, finnländisches, französisches, italienisches, japanisches, niederländisches, norwegisches, polnisches, portugiesisches, schwedisches, türkisches oder ungarisches Angebot.

Auch bietet IPS Trainingskurse für Journalisten und Medienorganisationen an und versteht sich mit seinen Netzwerk-Aktivitäten als eine Art Brückenglied zwischen Zivilgesellschaft, internationalen Institutionen, politischen Entscheidungsträgern, Gebern und Lesern zur Förderung des Dialogs über Kommunikation und Entwicklung, sagt Karina Böckmann.

Newsroom.de: Frau Böckmann, was verbirgt sich hinter der IPS-Nachrichtenagentur?

Karina Böckmann: Eine internationale Informations- und Kommunikationsorganisation mit Korrespondenten und Stringers in aller Welt, die sich als Sprachrohr des globalen Südens versteht. Ausgehend von der Überzeugung, dass nachhaltige Informationen politische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen herbeiführen können, wurde in den vergangenen 50 Jahren ein internationales Netz aus Korrespondenten gespannt, die mehrheitlich aus den Ländern oder Regionen stammen, über die sie berichten. Sie sollen mit substanziellen und vielfältigen Hintergrundberichten, Features und Interviews die Komplexität von Ereignissen, Zusammenhängen und Entwicklungen sichtbar machen.

Minderheiten eine Stimme geben

Newsroom.de: Was steht für IPS in der Berichterstattung im Mittelpunkt?

Karina Böckmann: IPS lässt die medial vernachlässigten Akteure – Arme, Kleinbauern, Frauen, Minderheiten oder Indigene – zu Wort kommen. Wir rücken Fragen der menschlichen Entwicklung, einschließlich Armutsbekämpfung, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Menschenrechte, Frauenrechte, Umweltschutz, Klimawandel, Handel, Globalisierung oder Kultur in den Vordergrund unserer Berichterstattung.

Newsroom.de: Wie viele Mitarbeiter arbeiten für die IPS-Nachrichtenagentur?

Karina Böckmann: Für die internationale Agentur berichten etwa 200 Korrespondenten und Stringer, die meisten in und aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost. Zu unserer Berichterstattung gehören auch die oftmals fragwürdigen Entscheidungen und Maßnahmen von Politik, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit des Nordens.

Newsroom.de: Was erwarten die Kunden von IPS?

Karina Böckmann: Unsere Kunden erwarten längere, authentische und nachhaltige Nachrichten, Analysen, Berichte, Features, Kommentare und Interviews über den globalen Südens aus der Sicht des Südens. Die internationale Agentur versendet täglich etwa 20, wir in Deutschland vier Berichte an Rundfunkanstalten, Print- und Online-Medien, Regierungsstellen, wissenschaftliche Institutionen, UN- und Nichtregierungsorganisationen, Projektpartner, Blogger und andere Interessierte.

Authentische Korrespondentenberichte

Newsroom.de: Was macht die Arbeit von IPS heute besonders wertvoll?

Karina Böckmann: In einer Zeit, in der weltweit Korrespondenten abgebaut werden, liefern wir das, was rar geworden ist: authentische Korrespondentenberichte aus möglichst vielen Ländern der Welt, die eine andere Perspektive aufzeigen. Ich denke, man erwartet ferner von uns, dass unsere Ortsmarken halten, was sie versprechen, dass also ein Bericht mit der Ortsmarke Ouagadougou tatsächlich aus diesem Teil der Welt kommt, was keine Selbstverständlichkeit ist.

 

Die studierte Romanistin Karina Böckmann arbeit seit über 20 Jahren als Journalistin. Als IPS-Chefredakteurin befasst sie sich vor allem mit Themen der internationalen Politik, der menschlichen Entwicklung und Fragen der Globalisierung.

 

Newsroom.de: Die internationale Agentur existiert seit 1964, die IPS Deutschland seit 1981. Wie haben sich Mutter und Tochter in den vergangenen Jahren entwickelt?

Karina Böckmann: Die internationale Organisation hat sich aus einem Kollektiv lateinamerikanischer Journalisten, die über die Diktaturen in ihren Ländern berichtet hatten, zu einer Weltorganisation mit einer besonders guten Afrika- und Nahostberichterstattung entwickelt. Seit einigen Jahren bietet die Agentur zudem Bilder an.

Im Internet-Zeitalter haben wir uns weitgehend zu Online-Formaten entwickelt. Auch wir müssen alternative Wege einschlagen, um die finanziellen Einbrüche insbesondere der Printmedien zu kompensieren.

Newsroom.de: Kooperieren Sie eigentlich auch mit anderen Nachrichtenagenturen?

Karina Böckmann: Ja, wir arbeiten mit afrika.info in Salzburg zusammen, einer Agentur, der besonders an einer differenzierten Afrika-Berichterstattung gelegen ist. Zudem haben wir über viele Jahre mit InfoSüd in Basel kooperiert, das Büro wurde leider geschlossen.

Ab September täglich ein Fernsehbeitrag

Newsroom.de: Welche Neuerungen sind in der nahen Zukunft geplant?

Karina Böckmann: Die internationale Agentur hat IPSTV gegründet, das ab September auf täglicher Basis 'Gespräche für den globalen Wandel' ausstrahlen wird. Im Rahmen der Pilotphase wurden auf der FAO-Konferenz in Rom die 'Food and Media Talks' gesendet. Ab September wird IPSTV täglich einen Fernsehbeitrag liefern. Ob und wie wir diese Beiträge auch bei IPS Deutschland nutzen und anbieten, überlegen wir noch.

Die Fragen an Karina Böckmann, Chefredakteurin bei IPS Deutschland, stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

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