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Wie die "taz" mit dem Spionageangriff umgeht - ein erster Schritt

Mit ruhigen Worten versucht die "taz"-Chefredaktion Klarheit in den Spionageangriff auf die Zeitung aus Berlin zu bringen. Es ist ein erster, ein wichtiger Schritt. Von Bülend Ürük.

Berlin - Warum mögen wir Journalisten die "taz"? Weil sie Journalisten Mitspracherecht einräumt, weil dort nicht von oben nach unten entschieden wird, sondern der Traum einer funktionierenden Gemeinschaft auch in der Arbeitswelt gelebt wird. Die "taz" ist der Ort, in dem Journalisten ihre Leidenschaft für Journalismus ausleben können (mit Ausnahmen).

Das #tazgate, die Spionage von Rechnern verschiedener Mitarbeiter mit einem so genannten Keylogger, gesteht die "taz" in ihrer heutigen Ausgabe nun ein. Dafür hat sie die Seite 3 freigeräumt, neben der Chronologie der vergangenen Tage und einem gemeinsamen Kommentar der Chefredaktion veröffentlicht sie ein Bild, auf dem der in der Redaktion entdeckte Keylogger abgebildet sein soll.

Der Kommentar von Ines Pohl und Andreas Rüttenauer ist klug, weil er die Stimmungslage im Haus widerspiegelt - Betroffenheit, Beklemmung, aber auch Aufklärungswillen - schaut her, wir haben unsere Sprache wiedergefunden!

Es ist nun an der "taz", regelmäßig über die Entwicklung in eigener Sache zu informieren. Das #tazgate, so erschreckend der Umfang des Angriffs auf die Redaktion sich auch darstellt, darf nicht dazu führen, dass die Redaktion in Misstrauen gegeneinander versinkt und Informanten sich von der Zeitung fernhalten, weil sie befürchten müssen, dass ihre Daten ausgerechnet an der Rudi-Dutschke-Straße 23 nicht sicher sind.

Bülend Ürük

Ihre Einschätzung? Gerne per Email an chefredaktion@newsroom.de.

 

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