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dpa

Al-Dschasira verurteilt Israels Entscheidung über Schließung

Die Erklärungen des israelischen Kommunikationsminister Ajub Kara für den Schritt seien „seltsam und unausgewogen“.

Tel Aviv/Doha (dpa) − Al-Dschasira hat die Entscheidung Israels verurteilt, den arabischen Nachrichtensender zu schließen. Die Erklärungen des israelischen Kommunikationsminister Ajub Kara für den Schritt seien „seltsam und unausgewogen“, hieß es am Montag in einer Stellungnahme des Senders. Sie folgten ähnlichen Aktionen arabischer Staaten in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Ägypten und Jordanien gegen Al-Dschasira.

„Der Minister konnte seine Kommentare nicht mit einer einzigen Nachrichtensendung oder Situation begründen, die bewiesen hätten, dass Al-Dschasira während seiner Berichterstattung in Jerusalem nicht objektiv war“, hieß es weiter. Ausgerechnet ein Land, „das behauptet, die einzige Demokratie im Nahen Osten zu sein“, wolle den Sender mundtot machen.

Al-Dschasira werde die Entwicklungen nach der israelischen Entscheidung beobachten und notwendige juristische Schritte unternehmen. „Das Netzwerk bekräftigt, dass es über Nachrichten und Ereignisse in den besetzten Palästinensergebieten weiter auf professionelle und objektive Weise berichten wird.»

Kara hatte am Sonntag angekündigt, das Büro von Al-Dschasira in Jerusalem solle geschlossen werden. Den Korrespondenten des Senders solle die Arbeitserlaubnis in Israel entzogen werden. Kabel- und Satellitenbetreibern sollen die Übertragung der Sendungen von Al-Dschasira stoppen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dem Nachrichten-Netzwerk mit Sitz im katarischen Doha vor einigen Tagen auf Facebook vorgeworfen, mit seiner Berichterstattung über die Spannungen auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem Gewalt zu schüren.