Vermischtes
dpa

Türkei verurteilt erneute Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen

Die Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber Muslimen sei nicht mit der Presse-, Kunst- oder Meinungsfreiheit zu rechtfertigen, hieß es.

Istanbul/Paris (dpa) − Die Türkei hat die erneute Veröffentlichung von Mohamed-Karikaturen anlässlich des Prozessauftakts zu dem islamistischen Terroranschlag auf das französische Satireblatt „Charlie Hebdo“ 2015 scharf kritisiert. „Wir verurteilen nachdrücklich die Entscheidung des Magazins, Karikaturen, die Respektlosigkeit gegenüber unserer Religion und unserem Propheten beinhalten, erneut zu veröffentlichen“, teilte das türkische Außenministerium am Mittwoch mit.

 

„Charlie Hebdo“ hatte bereits zuvor erschienene Karikaturen in einem Sonderheft mit der Titelzeile „Tout ça pour ça“ (etwa: „Viel Lärm um nichts») erneut veröffentlicht. Die islamische Tradition verbietet es, den Propheten Mohammed abzubilden. In manchen Kreisen lösen die Karikaturen immer wieder Proteste aus.

 

Die Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber Muslimen sei nicht mit der Presse-, Kunst- oder Meinungsfreiheit zu rechtfertigen, hieß es. Die Darstellungen seien Wasser auf die Mühlen von Rassisten und Faschisten und seien eine Gefahr für den sozialen Frieden in Europa.

 

Die Anschläge hatten vor gut fünfeinhalb Jahren auch weltweit enormes Aufsehen erregt. Bei dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ waren zwölf Menschen getötet worden. Die Täter, die Brüder Chérif und Said Kouachi, wurden nach Tagen auf der Flucht erschossen. Der Islamist Amedy Coulibaly erschoss am Tag nach dem Anschlag auf das Satireblatt eine Polizistin im Süden von Paris und tötete am Tag darauf vier Geiseln in einem koscheren Supermarkt, bevor er selbst bei der Erstürmung des Gebäudes erschossen wurde.