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Newsroom – Marc Bartl

„Bild“-Führungskräfte giften gegen Reichelt

„Bild“-Führungskräfte giften gegen Reichelt Screenshot aus „Achtung, Reichelt!“

Wieder mal bringt ein Video des YouTube-Kanals „Achtung, Reichelt!“ Twitter zum Ausrasten. Bemerkenswert ist allerdings, dass sich diesmal Reichelts Ex-Bild-Kollegen Timo Lokoschat und Stefan Netzebandt zu Wort melden – und kein Blatt vor den Mund nehmen.

Berlin – „Fürstin Gloria von Thurn und Taxis lebt zwar in einem Schloss, aber hat die einzigartige Fähigkeit, das auszusprechen, was Millionen Menschen denken. Sie kennt die Welt und versteht dieses Land“, heißt es beim YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“. In der Folge „Sex, Katar & Bademäntel – Die Woche mit Gloria von Thurn und Taxis“ vom 2. Dezember geht es u.a. um den Armbinden-Zoff in der deutschen Nationalmannschaft.

 

Von Thurn und Taxis sagt dazu im Gespräch mit Ex-„Bild“-Chef und Rome-Medien-Gründer Julian Reichelt: „Sexualität gehört ins Schlafzimmer und hat nichts im öffentlichen Raum verloren“. Man wolle hiermit aus einer „Sünde eine Tugend machen“. Es sei „totaler Quatsch“, dass die Menschen im Nahen Osten nicht lieben dürfen, wen sie lieben wollen. Im Nahen Osten gäbe es genauso Schwule wie bei uns, nur, dass „diese Leute anständig seien“ und aus religiösen Gründen ihr Schlafzimmer und ihre Sexualität diskret behandeln würden.

 

Auf Twitter kommentieren Medienprofis wie „Bild“-Digitalchef Timo Lokoschat das Video:

„Dort, wo Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgepeitscht, eingekerkert, gefoltert und ermordet werden, müsse man sich einfach nur etwas diskreter und anständiger verhalten. Wie abgrundtief menschenverachtend und ignorant kann man eigentlich sein?“, so Lokoschat. Weiter schreibt er: „Respekt auch an den Bauchbindenverfasser. Du machst einen großartigen Job und kannst stolz auf dich sein. Lass dir nichts anderes einreden.“ Lokoschat blendet dazu einen Screenshot von Reichelt und Thurn und Taxis ein.

 

Ein Twitter-Nutzer spricht Lokoschat direkt auf Julian Reichelt an. Lokoschat sagt über seinen Ex-Kollegen: „Kontrovers & streitbar immer, SO erst seit Kurzem. Habe drei Jahre intensiv zusammenarbeitet und z.B. kein einziges Mal (!) eine homophobe Bemerkung gehört – nie. Jetzt lässt Fürstin Dings homophobe Scheiße vom Stapel und er feiert das. Übel. Und enttäuschend.“

 

Auch Stefan Netzebandt, Leiter Audio & Newsletter bei „Bild“, schaltet sich mit einem scharfen Twitter-Kommentar in die Debatte ein: „Ex-Kollegen, die konsequent immer tiefer in Rassismus, Islamfeindlichkeit, Zynismus und neuerdings Homophobie abrutschen. Schwer zu ermessen, wie viel Beobachtung und wie wenig Aufmerksam diese Peinlichkeiten verdienen.“

 

Die gedruckte „Bild-Zeitung“ macht den Thurn und Taxis-Auftritt bei Reichelt ebenfalls zum Thema. Dort heißt es: „Mit einem wirren Stasi-Vergleich schockt Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (62). In einem YouTube-Talk ging es u.a. um Deutschlands ‚neue Lust am Polizeistaat‘.“ „Bild“ gibt der Fürstin die Note 6 und macht sie zum Verlierer des Tages.

 

Stefan Niggemeier merkt dazu trocken auf Twitter an: „Wenn dir bei @Bild gerade partout nicht der Name des ‚YouTube-Talks‘ einfallen will.“