Vermischtes
Newsroom

Buch und Film über Relotius kommen – Was sagt Rechtsanwalt?

Buch und Film über Relotius kommen – Was sagt Rechtsanwalt? Aufdecker Juan Moreno: Buch und Film über Relotius geplant. Foto: Eventpress/Schindler

Noch immer gibt es im Fälscher-Skandal mehr Fragen als Antworten. Dennoch sind schon ein Buch und ein Film geplant. Fünf Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu gibt „kress pro“.

Berlin - In Buch und Film über Claas Relotius verfolgen der „Spiegel“ und der Aufdecker Juan Moreno unterschiedliche Interessen. Relotius spricht weiter nicht, aber sein Anwalt. „kress pro“ beantwortet in seiner aktuellen Ausgabe die fünf wichtigsten Fragen zum Fälschungsskandal:

 

1. Wie sieht es aus im Relotius-Skandal?

Aufgearbeitet ist der Fall Relotius noch nicht, aber die Buch- und Filmrechte sind schon verkauft. Der lange erwartete Abschlussbericht der dreiköpfigen Aufklärungskommission ist ebenfalls fertig gestellt und an Geschäftsführer Thomas Hass und Chefredakteur Steffen Klusmann geschickt worden. 

 

2. Warum kommen jetzt schon ein Buch und ein Film?

Ende März wurde bekannt, dass der „Spiegel“-Autor Juan Moreno ein Buch zu dem Fall schreiben will, den er maßgeblich selbst aufgedeckt hatte. Moreno ist fester freier Autor des Magazins. Das Werk soll im Herbst unter dem Titel: „Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus“ im Rowohlt Berlin Verlag erscheinen. Aber: Man unterliege einem „Missverständnis“, wenn man davon ausgehe, dass das ein Buch des „Spiegel“ oder Spiegel-Verlages werden solle, teilt der „Spiegel“ mit. Außerdem soll ein Film über den Fall gedreht werden. Über Regie und Besetzung ist noch nicht entschieden.

 

3. Was macht eigentlich Claas Relotius?

Fragen an Relotius bleiben weiter unbeantwortet. Wie „kress pro“ aus zuverlässigen Quellen erfuhr, recherchiert Moreno zwar seit Längerem bereits im Umfeld von Relotius, allerdings halten sich hier die Beteiligten offenbar eher bedeckt.  

 

4. Darf Juan Moreno das Buch überhaupt schreiben? 

Claas Relotius selbst äußert sich derzeit nicht. Dafür spricht sein Anwalt. Man muss ihn nur fragen. Sein Mandant habe weder an einem Buch noch an einem Drehbuch oder einem Filmprojekt mitgewirkt oder plane, dies zu tun, teilt Relotius' Anwalt Michael Philippi mit. „Herr Moreno hat zu Film und Drehbuch weder bei uns noch unserem Mandanten angefragt“, so Philippi weiter. 

Urheberrechtsexperten halten es für möglich, dass Relotius bei dem Buch und auch dem Film auf sein Persönlichkeitsrecht pochen und gegen Moreno klagen könnte.

 

5. Warum ist Claas Relotius bisher geschont worden? 

Möglicherweise möchte das Magazin nicht zu viel Staub aufwirbeln, weil sich Relotius und sein Anwalt dann entschließen könnten, ihre Sicht der Fälschergeschichte zu verbreiten. Die nächstliegende Verteidigungsstrategie dabei wäre es, mögliche Versäumnisse und Nachlässigkeiten des „Spiegel“ aufzuzeigen. 

 

Ob es einen Deal zwischen dem„Spiegel“ und Relotius gibt, sich gegenseitig nicht zu schaden, und ob das Buch aus rechtlichen Gründen überhaupt geschrieben werden kann, lesen Sie im aktuellen „kress pro“.