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Drohnenangriffe in der Ukraine: Journalisten in Lebensgefahr

Drohnenangriffe in der Ukraine: Journalisten in Lebensgefahr ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz

In der „Todeszone“ hinter der Front steigt das Risiko für Medienschaffende drastisch. Russlands gezielte Drohnenangriffe treffen zunehmend Reporterinnen und Reporter – die Sicherheitslage gilt als „völlig unbeherrschbar“.

Kiew – Die Lage für Journalistinnen und Journalisten in der Ukraine verschärft sich, berichtet orf.at. In bis zu 25 Kilometern hinter der Front, der sogenannten „Todeszone“, greifen russische Drohnen zunehmend gezielt Reporterinnen und Reporter an. Jüngstes Beispiel ist ein Angriff auf ein Team rund um ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz vor mehr als einer Woche.

 

Experten sprechen von einer „völlig unbeherrschbaren“ Situation: Die Drohnen seien technologisch ausgefeilter, teilweise glasfasergesteuert und nur schwer zu erkennen oder zu stören. Kleine FPV-Drohnen werden inzwischen direkt auf Menschen gelenkt und können Sprengkörper tragen. Laut Sergiy Tomilenko, Präsident der National Union of Journalists of Ukraine (NUJU), hat sich das Kampfgeschehen „in die Luft verlagert“.

 

Seit Kriegsbeginn wurden 21 Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit getötet, darunter erstmals der französische Fotojournalist Antoni Lallican bei einem Drohnenangriff im Donbas. Reporter ohne Grenzen Österreich (RSF) kritisiert, dass Russland mit gezielten Angriffen auf Medienschaffende die unabhängige Berichterstattung behindere und damit das Völkerrecht verletze.

 

orf.at zitiert Militärexperten wie Markus Reisner vom Bundesheer, der den Vorfall um Wehrschütz als „Riesenglück“ bezeichnete. Die Gefahr durch „Schläferdrohnen“ mit minimaler Reaktionszeit verändert die Sicherheitslage für alle Journalistinnen und Journalisten in der Ukraine nachhaltig.

 

 

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