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Einzelnen Journalisten Akkreditierung für G-8-Gipfel verweigert

Ein Regierungssprecher erklärte zu den Vorwürfen, das Bundespresseamt wende das bei allen Presse-Veranstaltungen der Bundesregierung übliche Akkreditierungsverfahren an. Dies sei verbunden mit einer Sicherheitsüberprüfung wie bei allen Großveranstaltungen. Dem Sprecher zufolge wurde bei 4700 Anträgen in 20 Fällen keine Akkreditierung vorgenommen.

Berlin, 31. Mai (AFP) - Journalisten-Verbände haben die Ablehnung von Akkreditierungen einzelner Journalisten für den G-8-Gipfel in Heiligendamm kritisiert. Verweigert wurde die Akkreditierung solchen Journalisten, die im Vorfeld des Treffens kritisch über die Globalisierungsthemen berichtet hatten. Das Bundespresseamt wies die Vorwürfe des Verbandes "nachdrücklich" zurück. Nur bei Empfehlungen der Sicherheitsbehörden gebe es keine Akkreditierung.

Den betroffenen Journalisten wurde vom Bundespresseamt mitgeteilt, dass die Akkreditierung auf Empfehlung des Bundeskriminalamtes nicht erteilt werden könne. Wenn von den Betroffenen ein Sicherheitsrisiko ausgehe, müssten die Behörden "triftige Gründe" nennen, forderte Konken. Die Journalisten konnten bislang aber nicht erfahren, warum ihnen konkret die Akkreditierung verweigert wurde. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) bezeichnete die Vorgehensweise als "absolut unzulässigen Versuch der Beeinträchtigung der freien Berichterstattung vom G-8-Gipfel".

Die Berliner Tageszeitung "taz" protestierte gegen die Rücknahme der Akkreditierung für ihren Journalisten Felix Lee. "Es entspricht nicht unseren Vorstellungen von Pressefreiheit in Deutschland, dass Journalisten vom G-8-Gipfel ohne Grund ferngehalten werden, nur weil sie im Vorfeld über die Durchsuchungen und Repressionen gegen Kritiker des G-8-Gipfels berichtet haben", erklärte der stellvertretende Chefredakteur der "taz", Reiner Metzger. Die Vorgehensweise sei eine "klare und unzulässige Beeinflussung der freien und kritischen Berichterstattung über das Ereignis".

Ein Regierungssprecher erklärte zu den Vorwürfen, das Bundespresseamt wende das bei allen Presse-Veranstaltungen der Bundesregierung übliche Akkreditierungsverfahren an. Dies sei verbunden mit einer Sicherheitsüberprüfung wie bei allen Großveranstaltungen. Es sei einsichtig, dass bei einer Veranstaltung dieser Art ein Zugang nicht ohne Sicherheitskontrolle gewährt werden könne. Dem Sprecher zufolge wurde bei 4700 Anträgen in 20 Fällen keine Akkreditierung vorgenommen. cax/dja

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