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Ist es eine Kampagne gegen Patricia Schlesinger?

Ist es eine Kampagne gegen Patricia Schlesinger? Patricia Schlesinger

Die RBB-Chefin und ARD-Vorsitzende steht wegen zweifelhafter Verträge unter Druck. Eine Einordnung von Steffen Grimberg.

Berlin – Die RBB-Chefin und ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger steht seit Wochen wegen zweifelhafter Verträge unter Druck. Steffen Grimberg ordnet für „kress pro“ die Vorwürfe ein.

 

… „Bloß nicht langweilen“ ist das Motto des RBB seit Patricia Schlesinger zur Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg gewählt wurde. Das Versprechen löst Schlesinger in diesen Wochen auch höchstpersönlich ein, allerdings anders, als dem RBB und ihr lieb sein kann. Nach Recherchen von Springers Wirtschaftsplattform „Business Insider“ über familiennahe Beraterverträge, Doppelrollen des RBB-Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf und über den Sender abgerechnete Abendessen in Schlesingers Privatwohnung besteht erheblicher Erklärungsbedarf.

 

Schlesingers Ehemann bekam von Wolf in seiner Rolle als Aufsichtsratschef der Messe Berlin Beraterverträge im niedrigen sechsstelligen Bereich. Als RBB-Verwaltungsratschef ist Wolf gleichzeitig oberster Aufseher der Intendantin, gerade in finanziellen Dingen.

 

Wolf, im Hauptberuf Immobilienentwickler, spielt auch eine entscheidende Rolle beim millionenteuren Digitalen Medienhaus, das der RBB für seine digitale Zukunft braucht. Doch auch hier gibt es Fragezeichen nach den vom RBB engagierten externen Beratern und gestoppten Ausschreibungsverfahren.

 

Schlesinger wäre nicht Schlesinger, wenn sie nicht in die Offensive gegangen wäre. Von „Mutmaßungen, Unterstellungen und falschen Schlussfolgerungen“ war die Rede. Schlesinger sprach vor Mitarbeitenden von einer „Kampagne“ gegen den  RBB und bat, sich von der „Boshaftigkeit und Niedertracht, die dahintersteckt, nicht anstecken zu lassen“. Misslich dabei: Von Kampagne kann keine Rede sein. Und der RBB hat mit seinen Reaktionen eher den Verdacht bestärkt, da solle um jeden Preis der Deckel drauf bleiben.

 

 

Jede Menge Arbeit also für die Intendantin, bei der nun viele inner- und außerhalb des RBB rätseln, wo bloß die Journalistin Patricia Schlesinger geblieben ist. Dabei hat sie noch eine ganz andere Baustelle: Schlesinger ist bis Jahresende im Nebenjob ARD-Vorsitzende. Deren andere Anstalten, aber auch ZDF und Deutschlandradio sind alles andere als amused, weil durch die offenen Fragen beim RBB der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt wieder mal ins schiefe Licht gerät.

 

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