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Ranga Yogeshwar: Corona macht Medien hysterisch

Ranga Yogeshwar: Corona macht Medien hysterisch Ranga Yogeshwar.

Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar kritisiert die Selbstverstärkung durch Medien in der Coronakrise. „Dort fehlt es an Besonnenheit, denn es erfolgt inzwischen mehr eine Berichterstattung über die Reaktion der Leute als über die Erkenntnisse und den Stand.“ Was Yogeshwar jetzt von Medien erwartet und wie er das Virus einschätzt.

Mainz – „Wir erleben derzeit ein irrationales Mosaik, bei dem wir auch über die Rolle der Medien sprechen müssen“, so der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar im RTL-Podcast „Fragen wird doch!“. In der Corona-Berichterstattung beobachtet er: „Die Behandlung solcher Themen wird immer hysterischer. Da gibt es Trittbrettfahrer, die sagen, so kochst Du mit Corona-Vorräten oder so bunkerst Du Dein Klopapier. Und wenn alle das tun, traut man sich nicht, es anders zu machen.“ Yogeshwar mahnt deshalb die Medien zur Verantwortung: „In einem Leben, das mit Risiken behaftet ist, sollte man einordnen und nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.“

 

Yogeshwar war mehr als 25 Jahre Moderator des WDR-Wissensmagazins „Quarks“ und hat für die ARD u.a. Features über KI und Fukushima sowie Sendungen wie "Wissen vor 8" oder „Die große Show der Naturwunder“ präsentiert.

 

Bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fand Yogeshwar gut, dass er anfangs gesagt habe, er wolle besonnen vorgehen. Doch prompt sei der erste Corona-Fall nach Deutschland gekommen, hätten einige Journalisten Spahn gehetzt und gesteinigt und gesagt „Hätten Sie nicht früher...“.

Der Wissenschaftsjournalist und Diplom-Physiker stellt im RTL-Podcast-Interview klar: „Das Coronavirus ist nicht so gefährlich wie man denkt. Doch die Grippe wird bagatellisiert, obwohl sie Tausende allein in Deutschland tötet.“ Yogeshwar: „Es ist schwer, in einer hysterischen Atmosphäre dagegen anzukommen. Denn es wird immer jemanden geben, der diese Aussage für völlig unverantwortlich hält.“

 

Yogeshwar vermutet: „In einer Gesellschaft, der es objektiv unglaublich gut geht, gibt es offenbar die Sehnsucht nach apokalyptischen Szenarien." Sein Rat: „Wir sollten nicht naiv sein, aber: Dass wir die Klorolle im Supermarkt stehen lassen, wäre ein erster Ausdruck von Vernunft.“ 

 

Hintergrund: Das vollständige Gespräch mit Ranga Yogeshwar können Sie im Experten-Podcast „Fragen wir doch“ für RTL Radio Deutschland und 105'5 Spreeradio auf www.spreeradio.dewww.rtlradio.dewww.fragenwirdoch.de sowie über Apple Podcasts, Spotify, SoundCloud und Audio Now hören.