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Studie: Journalisten kämpfen um Qualität trotz Sparkurs

Studie: Journalisten kämpfen um Qualität trotz Sparkurs Was Journalistinnen und Journalisten denken.

Journalisten im DACH-Raum stemmen sich gegen Sparzwänge, schwindende Medienrelevanz und steigendem Erwartungsdruck. Trotz aller Herausforderungen bleibt der Beruf für viele ein Traumberuf.

Berlin – Journalistinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehen sich zunehmend zwischen eigenen Ansprüchen und wirtschaftlichen Zwängen gefangen. Das zeigt das aktuelle Journalistinnen-Barometer 2025 von Marketagent in Zusammenarbeit mit der Schweizer Kommunikationsagentur Farner. Die jährliche Studie hat über 500 Medienprofis zu Berufsrealität, Zukunftsvertrauen und Medienwandel befragt.


Qualitätsverlust durch Spardruck

Mehr als 70 Prozent der Befragten berichten von einem Rückgang der journalistischen Qualität infolge von Einsparungen – quer durch alle Länder. 77 Prozent geben an, journalistische Standards unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr einhalten zu können. Auch in Österreich empfindet mehr als ein Drittel der Journalistinnen und Journalisten die Bedeutung von Seriosität als rückläufig. Gleichzeitig lehnen über 90 Prozent Sensationsjournalismus ab und fordern sachliche, faktenbasierte Berichterstattung.

 

Verlust klassischer Medien – Social Media dominieren

Print, Radio und Fernsehen verlieren nach Einschätzung der Befragten massiv an Relevanz. In Österreich sehen 84 Prozent der Journalisten Social Media als wichtigste meinungsbildende Kraft – deutlich vor Fernsehen (61 Prozent) und Print (37 Prozent). Podcasts, digitale Plattformen und Online-Formate gewinnen hingegen weiter an Bedeutung.

 

Großes Verantwortungsbewusstsein – begrenzter Einfluss

Obwohl rund 95 Prozent der Befragten Journalismus als gesellschaftlich einflussreich bewerten, sprechen sich viele für Zurückhaltung aus: Fast 60 Prozent in Österreich finden, Journalisten sollten keine Trends bewusst beeinflussen. Fakten sollen im Vordergrund stehen – persönliche Standpunkte nur im Ausnahmefall.

 

Trotz allem: Leidenschaft für den Beruf

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sehen zwei von drei österreichischen Journalisten ihren Arbeitsplatz als sicher an. Knapp 60 Prozent bezeichnen ihren Job sogar als Traumberuf.

 

Hintergrund zur Studie: Die Erhebung wurde vom 3. bis 16. März 2025 online durchgeführt. Befragt wurden über 500 Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die vollständigen Ergebnisse stellt Marketagent auf Anfrage zur Verfügung.