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Wie Youtuber freiwillig China-Propaganda machen

Wie Youtuber freiwillig China-Propaganda machen Marie Bröckling (Foto: Jake Wong)

Was Datenjournalistin Marie Bröckling herausgefunden hat.

Berlin – Die Datenjournalistin Marie Bröckling hat ein Jahr lang Pro-China-Youtuber und deren Publikum untersucht, die prochinesische Erzählungen verbreiten. Im Interview mit Sebastian Meineck für das „medium magazin“ erklärt sie, dass diese Youtuber, die nicht aus China stammen, vor allem auf Englisch typische prochinesische Erzählungen in Videos über Lifestyle und Essen verpacken. Einige behaupten beispielsweise, dass westliche Journalisten keine Ahnung von Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang haben.

 

Bröckling interviewte 16 Menschen, die solche Inhalte verbreiten, und einige gaben offen zu, Propaganda zu machen, da sie dies für moralisch richtig hielten, um ein Gegengewicht zur negativen Darstellung von China in westlichen Medien zu schaffen.

 

Die Forschung erfolgte mithilfe datenjournalistischer Mittel, indem die Kommentare unter den Videos von Pro-China-Youtubern und chinesischen Staatsmedien analysiert wurden.

 

Das Ergebnis zeigte, dass 48 Prozent der untersuchten Accounts nur bei den Pro-China-Youtubern kommentierten und nicht bei den Staatsmedien, was darauf hindeutet, dass diese Youtuber ein neues Publikum erreichen.

 

Bröckling betont die potenzielle Gefahr, dass die Videos dieser Youtuber Menschen beeinflussen können, die generelles Misstrauen gegenüber traditionellen Nachrichtenmedien oder der Überheblichkeit des Westens hegen.

 

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