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Richtig schreiben für Journalisten: Wechseln will gelernt sein

Richtig schreiben für Journalisten: Wechseln will gelernt sein Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 81: Stephan Töngi erklärt, wann es „hat gewechselt“, wann „ist gewechselt“ heißt.

Mannheim – Die Vergangenheitsform Perfekt (vollendete Gegenwart) von „wechseln“ kann mal mit einer Form von „haben“, mal mit einer von „sein“ gebildet werden. Aber wann heißt es wie? Wann ist „ich habe gewechselt“ richtig, wann „ich bin gewechselt“?

 

1. Das Perfekt von „wechseln“ wird dann mit einer Form von „haben“ gebildet, wenn „wechseln“ transitiv ist, also einen Akkusativ (Wen-Fall) nach sich zieht. 

2. Und es wird dann mit „sein“ gebildet, wenn „wechseln“ intransitiv ist, also keinen Akkusativ nach sich zieht/ziehen kann.

 

Beispiele:

zu 1.: wen? = Akkusativ = transitiv 

WM-Held Mario Götze hat 2013 den Verein gewechselt.

Otto Schily hat 1989 die Partei gewechselt.

Sängerin Christina Stürmer hat in der Pause ihr Kleid gewechselt. 

Linksfuß Arjen Robben hat die Position gewechselt. 

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel hat den Rennstall gewechselt. 

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seinen Regierungsstil gewechselt. 

 

zu 2.:  kein Akkusativ möglich = intransitiv

WM-Held Mario Götze ist 2013 von Borussia Dortmund zu Bayern München gewechselt.

Otto Schily ist von den Grünen zur SPD gewechselt.

Sängerin Christina Stürmer ist in der Pause in ein neues Kleid gewechselt.

Linksfuß Arjen Robben ist von rechts nach links gewechselt. 

Sebastian Vettel ist von Red Bull zu Ferrari gewechselt.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ist von progressiv zu liberal gewechselt.

 

In der Sprachfalle vom nächsten Freitag setzen wir uns mit der korrekten Schreibung von „Morgen“ auseinander. 

Die Falle vom vergangenen Freitag war „sich entledigen“ und dem  Fehler gewidmet, der diesem Verb oft folgt.  

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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