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Richtig schreiben für Journalisten: Wie man richtig dankt

Richtig schreiben für Journalisten: Wie man richtig dankt Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 44: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache.

Mannheim – Da in der Welt zu wenig gedankt wird, wollen wir uns diesem Thema (rein sprachlich) widmen.

So war in einem Text von einem Missgeschick die Rede, „das nur Dank eines aufmerksamen Helfers ein gutes Ende fand".
Fehler 1: Hier wird „der Dank" (= Substantiv) mit der Präposition „dank" verwechselt.
Daraus folgt Fehler 2: Eine Präposition wird nämlich immer kleingeschrieben.

In der Regel wird die Präposition „dank“ plus Dativ verwendet. Das lässt sich sprachhistorisch erklären aus der Formulierung „Ich danke jemandem …“ (Wem? Darauf folgt der Dativ).
Inzwischen ist  aber die Verknüpfung mit dem Genitiv auf dem Vormarsch – hier wäre also mal der Genitiv dem Dativ sein Tod :):  – wie etwa bei „... dank eines Zufalls …“

Ausnahme: Folgt auf „dank“ ein allein stehendes, stark gebeugtes Substantiv im Plural, steht laut Duden der Dativ, weil der Genitiv nicht den Kasus erkennen lässt:
so etwa bei: „… dank Fortschritten der Wissenschaft …“

ACHTUNG! Die Präposition „dank“ hat einen positiven Klang, weil sie etwas bezeichnet, wofür jemand jemandem dankt („Dank deiner Hilfe bin ich rechtzeitig angekommen“). Wird „dank“ im Zusammenhang mit etwas Negativem verwendet, wirkt es kritisierend oder ironisch („Dank deiner Hilfe bin ich zu spät gekommen“). In diesem Fall greift man besser zu „wegen“ (dann mit Genitiv).  

Schreibweise von Begriffen rund um den Dank:

  • danke schön sagen = Danke schön sagen
  • Dank sagen = danksagen
  • Gott sei Dank!
  • Vielen Dank!
  • 1000 Dank!
  • ein Wort des Dankes sagen


Und ich sage herzlichen Dank fürs Lesen!

 

Am nächsten Freitag geht es um das Entschuldigen.

Der vergangene Freitag widmete sich dem Fall, dass ein Neutrum zum Femininum wird.
 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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