Ausbildung
Newsroom

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Von Mob zu mopsen

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Von Mob zu mopsen Wie wird er geschrieben?

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 148: Stephan Töngi zwischen Hunden, Besen und Aufruhr.

Mannheim – „Was wir am Wochenende erlebt haben, war ein wilder Mob, der mit Party und Event wenig zu tun hat“, wurde Polizeigewerkschafter Ralf Kusterer nach Ausschreitungen in Stuttgart zitiert. 

 

Was ist mit dem Begriff „Mob“ gemeint, zu dem mehrere ähnlich klingende oder geschriebene Wörter existieren?

 

„Mob“ wird abwertend für Menschen gebraucht, der etwa auf Straßen randaliert und Gewalt ausübt. Als Synonyme führt laut der Duden „Pöbel“, „Meute“, „kriminelle Bande“ auf. Das Nomen „Mob“ kommt aus dem Englischen: to mob = über jemanden herfallen. Es ist verwandt mit dem Verb „mobben“ = Arbeitskollegen schikanieren, um sie loszuwerden. Dieser Jargon tauchte 1996 erstmals im Rechtschreib-Duden auf. Dazu gehört das Substantiv „Mobbing“.

 

Nicht verwechselt werden sollten diese Begriffe mit dem „Mopp“, einem Besen, mit dem man den Fußboden von Staub befreit.  

 

Von Vicco von Bülow, auch als Loriot ein Begriff, stammt die legendäre Weisheit: „Ein Leben ohne „Möpse“ ist möglich, aber sinnlos.“ Ein Mops ist ein kleiner, kurzhaariger Hund mit einem zerknautschten Gesicht. 

 

„Möpse“ wiederum ist zum einen der Plural für selbige Hunde. Zum anderen beschreibt der Duden das Mehrzahlwort als derbe Bezeichnung für weibliche Brüste.

 

Das Verb „möpseln“ bedeutet „muffig riechen“. 


Das Verb „sich mopsen“ ist ein Synonym Wort für „sich langweilen, sich ärgern“.


Die Formulierung „etwas mopsen“ hingegen bedeutet „heimlich etwas stehlen“.

 

Sprachfalle 149 macht einen Abstecher nach Mallorca. 
Sprachfalle 147 erklärt die Mehrzahl von „Komma“.  

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

 

Top Meldungen aus Ausbildung