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Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten (14)

Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten (14) Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

Stephan Töngi gibt immer wieder freitags Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Diesmal beleuchtet er die Schreibweise von schwarz/Schwarz.

Mannheim - Teil 14 dieser Kolumne kommt an einem Freitag, 6. September,  heraus. Also nicht am Freitag, 13. September! Es besteht also kein Grund, abergläubisch (veraltet: abergläubig) zu reagieren. Dennoch nehme ich die 13 zum Anlass, um die Groß- und Klein-, Getrennt- und Zusammenschreibung einiger gängiger Begriffe in Verbindung mit schwarz/Schwarz zusammenzustellen: 

  • Schwarzer Afghane (Haschischsorte)
  • ein schwarzer Freitag, aber: 
  • der Schwarze Donnerstag (I): bezeichnet den 24. Oktober 1929 mit seinen enormen Börsenstürzen in den USA, der als Beginn der Weltwirtschaftskrise in die Geschichte einging; wegen der Zeitverschiebung hält sich in Deutschland dafür auch die Bezeichnung Schwarzer Freitag/25. Oktober
  • der Schwarze Donnerstag (II): in Erinnerung an den blutigen Polizeieinsatz bei einer Demonstration gegen Stuttgart 21 am  30. September 2010
  • schwarzes Geschäft
  • Schwarzer Hautkrebs
  • Schwarzheide (Stadt in Brandenburg mit BASF-Niederlassung)
  • schwarzer Humor
  • schwarzes Konto
  • schwarze Liste
  • Schwarze Madonna (in der religiösen Kunst Bild oder Statue einer Madonna mit schwarzem Gesicht) 
  • schwarzer Markt, Schwarzmarkt 
  • schwarze Messe
  • schwarze Null 
  • schwarzes Schaf 
  • das Schwarz, des Schwarz(es)
  • ein Schwarzer (dunkelhäutiger/-haariger Mensch; CDU-/CSU-Wähler) 
  • Schwarzafrika, Schwarzafrikaner, schwarzafrikanisch
  • Schwarzarbeiter
  • das schwarze (= CSU-geprägte) Bayern, in dem viele schwarz wählen 
  • Schwarzes (Duden empfiehlt Großschreibung) oder schwarzes Brett
  • der Schwarze Erdteil (Afrika)
  • Schwarzgeld
  • schwarzes Gold (Kohle oder Erdöl)
  • die Schwarz-Gelben (Synonym für Borussia Dortmund)
  • Schwarz-Grün, schwarz-grüne Regierung (Koalition aus Union und Grünen)
  • Schwarz-Gelb, schwarz-gelbe Regierung (Koalition aus Union und FDP)
  • Schwarz-Rot, schwarz-rote Regierung (große Koalition aus Union und SPD)
  • Schwarz-Rot-Gold, Schwarzrotgold (Farben der Bundesrepublik Deutschland), Adjektive dazu:
  • schwarz-rot-golden, schwarzrotgolden
  • der schwarze Kanal (DDR-Propagandasendung im Fernsehen)
  • das schwarze Loch (Astronomie) 
  • das Schwarze Meer
  • Schwarzer (Duden empfiehlt Großschreibung) oder schwarzer Peter
  • Schwarz-Weiß-Malerei, Adjektiv dazu: schwarz-weiß malen
  • Schwarz-Weiß-Fernseher
  • Schwarze Witwe (Spinnenart)
  • das kleine Schwarze (Kleid)
  • Hose in Schwarz
  • ins Schwarze treffen
  • Kaffee schwarz trinken
  • schwarzer Tee 
  • schwarz auf weiß
  • die Haare schwarz färben (Duden-Empfehlung: getrennt schreiben) / schwarzfärben
  • schwarz gelockt
  • schwarzäugig
  • warten, bis er schwarz wird / schwarzwird
  • sich schwarzärgern
  • schwarzarbeiten
  • schwarzbrennen
  • schwarz ex-/importieren
  • schwarzfahren 
  • schwarzgekleidet
  • schwarzhören
  • sich das Gesicht schwarz malen (Duden-Empfehlung: getrennt) / schwarzmalen
  • die Zukunft schwarzmalen (pessimistisch sein) = schwarzsehen
  • schwarz verkaufen

 

Am nächsten Freitag geht es um Polizei, Präsidenten und Agenten. 

Am vergangenen Freitag ging es um die unbestimmte Zeitangabe mit „gut“

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

 

 

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