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Glücklich im neuen Jahr: 7 Schritte, damit Sie zuversichtlich bleiben

Glücklich im neuen Jahr: 7 Schritte, damit Sie zuversichtlich bleiben Attila Albert

Der Optimismus des Jahresanfangs geht im Alltag schnell wieder verloren, hat man erst einmal die nächsten schlechten Nachrichten gehört, sich in der Redaktion oder zu Hause geärgert. Mediencoach Attila Albert sagt, wie Sie sich die Zuversicht erhalten, dass doch alles besser werden kann.

Berlin – Die allerersten Tage eines jeden neuen Jahres geben eine Ahnung davon, wie eigentlich jeder Tag sein könnte: Erfüllt von einem frischen Blick auf die Zukunft, einem Gefühl des Neuanfangs und der Zuversicht, dass die Dinge besser werden können, als sie sind. Doch wenig später verfliegt sie wieder, und man stellt fest, was man schon vorher wusste: Der Jahreswechsel allein verändert noch nichts. Je nach Lebensalter haben Sie das schon vielfach miterlebt, aber vielleicht immer wieder mit der Hoffnung begonnen, dass es diesmal anders werden könnte. Bis der berufliche und private Alltag Sie zurück hatte.

 

Dabei sind große Veränderungen möglich, auch inmitten aller Verpflichtungen und im mittleren oder höheren Lebensalter. Gerade las ich beispielsweise von Alexander Cohrs-Henschel, der nach seiner journalistischen Karriere (u.a. als stellvertretender Chefredakteur von Auto BILD) mit Mitte 40 zum Piloten umschulte und vor einigen Monaten bei Air Hamburg angefangen hat. Andere haben spannende neue Jobs im Medienbereich begonnen, sich selbstständig gemacht, Familien gegründet, sind umgezogen oder sogar ausgewandert, weil das ihr Lebenstraum war – und selten unter idealen Bedingungen.

 

Vor rund einem Jahr habe ich über die fünf Phasen zur Bewältigung lebensverändernder Ereignisse geschrieben, wie sie die Krisenzeit seit 2020 darstellt. Viele scheinen nun gerade die vierte Phase nach diesem Modell zu durchleben: Die Depression angesichts der Einsicht, dass man die Umstände nicht ändern kann. Danach aber folgt die abschließende fünfte Phase: Akzeptanz und das pragmatische Gestalten von dem, was doch noch möglich ist. Das könnte Ihr Motto für 2023 sein, um Ihre Ressourcen so einzusetzen, dass Sie in zwölf Monaten zufrieden zurückblicken. Dazu einige Anregungen, wie das gelingt.

 

Selbst entscheiden, womit Sie sich beschäftigen

Jeden Tag sind Sie unzähligen Ablenkungen und Versuchungen ausgesetzt. Sie wollten eine Arbeit abschließen, finden sich aber in den dramatischen Beiträgen einer Nachrichtenseite wieder. Früh ins Bett gehen, scrollen aber stattdessen durch YouTube Shorts. Endlich wieder mehr zum Sport und verstärkt Bücher lesen. Stattdessen streiten Sie sich online über Ukraine- und Energiekrise. Überall sagt Ihnen jemand,"„was jetzt wichtig ist“ und „worüber wir reden müssen“. Wollen Sie das auch? Entscheiden Sie selbst und meiden Sie alles, was Sie ständig davon abbringt (z. B. bestimmte Webseiten, Apps, Medien).

 

Erkennen, was Sie nicht ändern können

Vieles wird Sie auch 2023 ärgern, empören, Ihnen wehtun oder Sie traurig machen, etwa die Nachrichten- und Weltlage. Mit dem, worauf Sie praktisch gar keinen Einfluss haben, sollten Sie sich nicht ewig beschäftigen – damit Ihnen genug Zeit und Kraft für das Machbare bleiben. Für diese Unterscheidung hilft es Ihnen, wenn Sie sich einmal aufschreiben, was Sie gerade innerlich umtreibt, und dann unterteilen, was davon in Ihrem Einflussbereich liegt und wofür andere zuständig sind (z. B. Berufspolitiker, Unternehmer). Lernen Sie, das für Sie Unveränderliche hinzunehmen. Nicht alles ist Ihre Verantwortung und Aufgabe.

 

Auf das konzentrieren, was Sie weiterbringt

Auch wenn die positive Psychologie verspricht, dass man mit ausreichender Willenskraft alles erreichen könne, zeigt die Erfahrung: Schon wenige Veränderungen brauchen viel Entschlusskraft und Ausdauer. Ihre Ressourcen sind begrenzt, konkret Zeit, Geld und Kraft. Je mehr Sie davon vergeuden, desto weniger bleibt Ihnen, um Ihre Ziele zu erreichen. Konzentrieren Sie sich daher in Ihrem Alltag weitgehend auf das, was Sie weiterbringt. Schon zwei bis drei persönliche Jahresziele sind ehrgeizig. Reservieren Sie sich dafür im Wochenkalender feste Zeiten und planen Sie konkret ein, was Sie jeweils tun wollen.

 

Auswählen, mit wem Sie sich umgeben

Langfristig wird jeder seinem Kollegen-, Freundes- und Bekanntenkreis ähnlicher. Wählen Sie deshalb bewusst aus, mit wem Sie sich jeden Tag umgeben. Freuen Sie sich, diese Menschen zu sehen und von Ihnen zu hören? Haben Sie Spaß, lernen Sie etwas dazu, fühlen Sie sich von ihnen ermutigt, professionell und persönlich besser zu werden? Das gilt auch für Ihre digitalen Kontakte, also für diejenigen, denen Sie auf LinkedIn, Twitter usw. folgen. Entscheiden Sie sich für Menschen, denen Sie ähnlicher werden wollen. Nicht, um sich nur noch Gefälligem auszusetzen, sondern um sich positive Vorbilder zu wählen.

 

An dem freuen, was Sie schon haben

Für Zyniker mag es ein bisschen billig klingen, sich schon an dem zu freuen, was man hat. Aber es relativiert manche Herausforderung, wenn Sie das Gesamtbild betrachten. Vieles funktioniert eben doch gut, ist schön und erfreulich. Insbesondere, wenn Sie den Eindruck haben, es ginge überall abwärts, sollten Sie für sich einmal auflisten, für was Sie in den verschiedenen Bereichen Ihres Lebens (Arbeit, Beziehung, Familie, Gesundheit usw.) dankbar sind. Das schließt auch wertvolle Erfahrungen ein, die Sie gemacht haben. Denn langfristig stellt sich viele Enttäuschungen und Verluste als vorteilhaft heraus.

 

Etwas angehen, das Sie begeistert

Nichts trägt Sie besser durch schwierige Zeiten als die Zuversicht, dass es einmal besser werden wird. Setzen Sie sich deshalb ein Ziel, das Sie begeistert und dazu motiviert, sich nicht ewig mit den Schwierigkeiten von heute aufzuhalten. Der nächste Urlaub kann dazugehören, ist aber schon aufgrund seiner Kürze nur begrenzt dafür geeignet. Besser: Ein Ziel, dass Ihrem Leben eine neue Richtung gibt – eine Familiengründung, eine Selbstständigkeit, der Kauf eines Häuschens oder was immer Ihr Traum ist. Sie könnten es visualisieren (z. B. Symbolfoto auf dem PC-Desktop), um es immer vor sich zu sehen.

 

Immer wieder an den Beginn erinnern

Es ist ganz normal, dass dem anfänglichen Optimismus eines Neuanfangs die Ernüchterung folgt. Die ersten schlechten Nachrichten des neuen Jahres, die nie ganz vermeidbaren Ärgernisse in der Redaktion und zu Hause – schon ist man bald in derselben Verfassung wie im Vorjahr, das man doch eigentlich hinter sich lassen wollte. Erinnern Sie sich dann wieder daran, was Sie am 1. oder 2. Januar gedacht und gefühlt haben: Dass es diesmal anders werden kann. Wenn Sie jeden Tag als Ihre Chance für einen persönlichen Neuanfang sehen, treffen Sie auch fortlaufend dazu passende Entscheidungen.

 

Zur vergangenen Job-Kolumne: Ziele verfehlt 

 

Zum Autor: Karriere-Coach Attila Albert (geb. 1972) begleitet Medienprofis bei beruflichen Veränderungen. Er hat mehr als 25 Jahre journalistisch gearbeitet, u.a. bei der „Freien Presse“, bei Axel Springer und Ringier. Begleitend studierte er BWL, Webentwicklung und absolvierte eine Coaching-Ausbildung in den USA. www.media-dynamics.org.

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