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13 Tipps für junge Onliner und die Sache mit der Zahlen­psychologie

13 Tipps für junge Onliner und die Sache mit der Zahlen­psychologie Anne-Kathrin Gerstlauer: Was Onliner wissen müssen.

13 Vorschläge, was junge Onlinejournalisten wirklich können sollten – unabhängig davon, ob sie später virale Texte schreiben werden, Youtube-Formate produzieren oder einen Instagram-Kanal starten werden.

Frankfurt - Onlinejournalismus ist mehr als Datenjournalismus und Storytellingformate. Was junge Journalistinnen und Journalisten wissen müssen, zeigt Anne-Kathrin Gerstlauer in der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“. Und die Beraterin für Onlinejournalismus zählt 13 Tipps auf:

 

1. Starke Überschriften und Teaser texten

Eine gute Zeile macht neugierig, ohne zu viel zu versprechen; sagt, worum es geht, aber ist doch keine langweilige Zusammenfassung des Textes; spielt mit Sprache, ohne eine feuilletonistische Ein-Wort-Print-Zeile zu sein. Eine gute Zeile ist inhaltlich korrekt und passt sich der jeweiligen Plattform an. Eine starke Desktop-Zeile ist noch keine starke Mobil-Zeile ist keine starke Social-Zeile. Ein Teaser für Instagram braucht eine ganz andere Länge und andere Hashtags bzw. Keywords als eine Youtube-Videobeschreibung. 

 

2. Spaß daran, sich selbst Neues beizubringen 

Die meisten jungen Onliner mit speziellen Skills haben sich das meiste selbst beigebracht. Denn auch eine halbwegs moderne Ausbildung kann mit dem Tempo von Trends gar nicht mithalten. Deshalb: Selbst machen! Experimentieren macht Spaß. 

 

3. Im Team arbeiten

Onliner sind keine Einzelkämpfer, jeder arbeitet nonstop im Team – ob zu viert an einem Liveticker oder in Zusammenarbeit mit Programmierern, SEO-Experten oder dem Community-Management. 

 

4. Redigatur und Abnahme

Kein Text, kein Video, nicht einmal ein Teaser sollte online gehen, ohne dass vorher mindestens eine zweite Person noch mal ein Auge darauf geworfen hat – egal ob Text oder Video. Das Internet verzeiht weder unnötige Längen noch Fehler. Das ist übrigens keine Frage der Position: In Onlineredaktionen muss jeder ran, daran sollte man sich früh gewöhnen und gewappnet sein. 

 

5. Formatentwicklung

Wie unterscheiden sich Onlinemedien voneinander? Wie schaffen sie es, User an sich zu binden? Wie machen sie sich unabhängig vom schnellen Klick? Die Antwort ist fast immer: mit starken Formaten – egal ob in Textform, als Podcast, als Instagram-Account, als Social Video oder als Youtube-Format. 

 

6. Keine Angst vor Zahlen

Journalisten und Journalistinnen kokettieren gerne damit, kein Mathe zu können. Ein bisschen Spaß an Zahlen hilft aber, um die User zu verstehen. Der Ruf der Klickzahlen ist zu Unrecht so schlecht. 

  

7. Faktencheck

„Was wir wissen und was wir nicht wissen“ ist inzwischen schon eine eigene Stilform geworden, die alle großen und auch viele kleinere Onlinemedien bei „Großlagen“ einsetzen. Gerade dann gilt: Fakten sammeln, sortieren und auswerten.  

 

8. Listen schreiben 

Dieser Text ist eine Liste. Warum? Weil Listen nicht nur unterhaltsam sein können. Wobei es schon eine Kunst an sich ist, eine pointierte Liste zu schreiben, die witzig ist und dabei keine Klischees reproduziert. 

Listen sind vor allem eine Stilform, um Texte im Internet und gerade mobil lesbarer zu machen. 

 

9. Für Mobile produzieren

Listen sind vor allem auf dem Smartphone eine gute Textform, weil sie auf dem kleinen Bildschirm eine erkennbare Struktur schaffen und endlose Textwüsten aufbrechen. Viele CvDs bestücken Seiten aber noch immer in Content-Management-Systemen, die für den Desktop entwickelt wurden. 

 

10. Die Plattform und Zielgruppe kennen

Der Prozess eines Onlinejournalisten endet nicht mehr damit, dass er oder sie eine Geschichte fertiggeschrieben oder produziert hat. Sie muss optimiert werden für die jeweilige Plattform. Im besten Fall ist sie dafür sogar gezielt produziert. Und kann dann dort verbreitet werden.

 

11. Die eigenen Stärken gut kennen

Ja, Basics in Photoshop sind super, wenn man online arbeiten will, sowohl um Teaserbilder zu erstellen als auch, um Memes zu generieren. Basics im Videoschnitt sind auch empfehlenswert, es ist kein Geheimnis, dass sich auf den meisten Plattformen bewegte Bilder durchsetzen. Aber am wichtigsten ist immer noch das: die eigene Stärke finden und daran arbeiten. 

 

12. Eitelkeiten ablegen

Es gibt keine Preise für das Löschen von rassistischen Facebook-Kommentaren. Es gibt auch selten 2.000 RTs mit Lob für eine sauber geschriebene Nachricht am Newsdesk. Im Onlinejournalismus muss man uneitel sein. Man arbeitet nicht ständig nur am großen viralen Essay, man arbeitet in Teams, muss sich und anderen Fehler eingestehen, Lesern antworten, redigieren statt selber schreiben. 

 

13. Die Sache mit der Zahlen­psychologie 

Es ist übrigens kein Zufall, dass diese Liste 13 Punkte hat. Angeblich funktionieren Listen mit geraden Zahlen nicht so gut wie solche mit ungeraden. Aber das sollte jeder oder jede für sich ausprobieren. 

 

Alle 13 Tipps ausführlich beschrieben, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“.

 

Die Autorin: 

Anne-Kathrin Gerstlauer, die ehemalige Vize-Chefredakteurin von watson.de und verantwortliche Redakteurin von Zeit Campus Online, arbeitet heute als Journalistin und Beraterin für Onlinejournalismus und Kommunikation mit Millennials sowie als Dozentin.

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