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Gescheint oder geschienen? – Sprachtipps für den Frühling

Gescheint oder geschienen? – Sprachtipps für den Frühling Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 38: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Heute klärt er, wie die Sonne richtig scheint und man regel(ge)recht schwitzt.

Mannheim – Ob im Urlaub, oder im Home-Office – die meisten hoffen auf Sonne. Doch wie heißt es richtig, wenn man erzählen will: Die Sonne hat gescheint oder geschienen?


Bedeutungen von scheinen:

  • 1. Wenn vom Himmel Licht ausgestrahlt wird: Die Sonne scheint.
  • 2. Einen bestimmten Eindruck erwecken, den Anschein haben: Du scheinst in diesem Punkt maßlos zu übertreiben. In solchen Konstruktionen aus „scheinen + Infinitiv mit zu“ wird kein Komma gesetzt.
  • 3. „Unpersönliches Verb + Nebensatz mit dass“ hingegen erhält ein Komma: Mir scheint (es), dass dieser Plan nicht klappen wird.


Das Verb scheinen wird stark konjugiert: Die Sonne scheint/schien/hat geschienen.

Für alle, die davon schreiben wollen, wie schweißtreibend der Sommer zu sein pflegt:
Die 2. Person Singular Präsens von schwitzen heißt „du schwitzt". Wie bei den anderen Verben auf -itzen (sitzen, spritzen, ritzen ...)  wird aus phonetischen Gründen auf das -s- verzichtet, damit nicht die Zischlaute z und s direkt aufeinander folgen.

Am nächsten Freitag geht es ums Schleifen.
Der vergangene Freitag führte ins Gemach.


Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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