Ausbildung
Newsroom

Im Gemach – Sprachtipps fürs Home Office

Im Gemach – Sprachtipps fürs Home Office Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 37: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Dieses Mal geht es ums Gemach.

Mannheim – Klingt identisch, wird aber unterschiedlich geschrieben und hat ebensolche unterschiedliche Bedeutung: „Doch Gemach! Für das Vorhaben muss das Grundgesetz geändert werden", kommentierte ein Kollege einschränkend. „Gemach" muss an dieser Stelle jedoch kleingeschrieben werden. 


Das „Gemach" ist ein veraltetes, gehobenes Substantiv, das besonderen Wohnraum oder ein vornehmes Zimmer bezeichnet. Oft findet es daher in Märchen oder im Zusammenhang mit Königen und Schlössern Verwendung (z. B. „Schlafgemach"). 


Das ebenfalls veraltete Adverb "gemach!" hingegen gibt einen Ausruf wieder, der  so viel wie „langsam!", "nichts überstürzen!" bedeutet. Erhalten geblieben ist auch das Adjektiv gemächlich = „langsam“, „ohne Hast“ oder = „ruhig und behaglich“. 

Und so gilt angesichts des Klimawandels immer öfter: „Gemach, gemach, nur nicht übernehmen bei diesen Temperaturen!" Denn kühle Gemächer gibt es für unsereinen eher im Märchen. 

Am nächsten Freitag geht es passend zum letzten Absatz um die Sonne und wie sie scheint. 
Der vergangene Freitag unterschied zwischen so weit und soweit
.

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen. 


 

Top Meldungen aus Ausbildung