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Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten (15)

Vorsicht, Sprachfalle! – Richtig schreiben für Journalisten (15) Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

Hausaufgabe zum Wochenende! Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache. Diesmal beschäftigt er sich mit dem spannenden Thema Unterlassung der Beugung (Deklination).

Mannheim - Besonders Zeitungsredakteure stehen bei Überschriften oft vor dem Problem, dem Leser zu vermitteln, ob ein Substantiv Singular oder Plural darstellt.

 

Folgender Fall: Die Polizei befreit einen gekidnappten Präsidenten. Dazu mag man die Überschrift formulieren: Polizei befreit Präsidenten – diese kann aber so verstanden werden, als handele es sich um mehrere Präsidenten. Daher ist es hier erlaubt zu schreiben: Polizei befreit Präsident.

 

Das ist also korrekt, auch wenn es üblicherweise im Akkusativ Singular heißt: den Präsidenten. Mit dieser Überschrift kommt nämlich klar zum Ausdruck, dass es sich um Singular, nicht Plural handelt.

 

Weiteres Beispiel: „Neuer Prozess gegen Ex-Agent“ führt - anders als etwa „Neuer Prozess gegen Ex-Agenten“ – nicht zur Annahme, es könnte sich um mehrere Ex-Spione handeln. 

 

Am nächsten Freitag geht es um die Präposition „wegen“. 

Am vergangenen Freitag ging es um die Schreibweise von schwarz/Schwarz

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

 

 

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