Pressefreiheit
dpa

Myanmar: Militärregierung entzieht fünf Medienunternehmen die Lizenz

Die Junta, die am 1. Februar die Macht übernommen hatte, geht mit zunehmender Härte gegen alle Kritiker vor, darunter auch zahlreiche Journalisten.

Yangon (dpa) − Die neue Militärregierung in Myanmar hat am Montag fünf wichtigen Medienunternehmen im Land die Lizenz entzogen. Das teilte das staatliche Fernsehen mit. Betroffen sind demnach unter anderem die große Multimedia-Nachrichtenorganisation Mizzima News und die Nachrichtenagentur Myanmar Now. Die fünf Medienorganisationen dürften keine Nachrichten mehr produzieren.

 

Zuvor waren Sicherheitskräfte in die Büros von Myanmar Now in Yangon (früher: Rangun) eingedrungen und hatten bei einer Razzia Computer und Dokumente beschlagnahmt, wie die Agentur mitteilte. Da alle Mitarbeiter bereits zuvor in Sicherheit gebracht worden waren, sei niemand festgenommen worden, hieß es.

 

Die Junta, die am 1. Februar bei einem Putsch die Macht übernommen hatte, geht seit Wochen mit zunehmender Härte gegen alle Kritiker vor, darunter auch zahlreiche Journalisten. Viele verstecken sich aus Angst vor einer Inhaftierung.

 

„Die erste Bedrohung für die Pressefreiheit besteht darin, Journalisten festzusetzen. Und dies hier ist die zweite starke Aktion. Sie führt in eine finstere Zeit zurück“, sagte Myint Kyaw, Ausbildungsleiter des Myanmar Journalism Institute, der Deutschen Presse-Agentur.