Pressefreiheit
dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Reporter bei Corona-Demos besser schützen

Auch wenn die Länder zuständig seien, sollte sich verstärkt der Bund einbringen, fordert dju-Bundesgeschäftsführerin Monique Hofmann.

Berlin (dpa) − Angesichts immer häufigerer Übergriffe auf Reporter bei Corona-Protesten fordert die Journalistenorganisation dju vom Staat mehr Einsatz zum Schutz von Journalisten. Die zur Gewerkschaft Verdi gehörende dju richtete die Forderung ans Bundesinnenministerium: „Es ist zunächst mal gut, dass die Stärkung der Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Das muss jetzt aber mit Leben gefüllt werden und in konkrete Vorhaben fließen“, sagte dju-Bundesgeschäftsführerin Monique Hofmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch online).

 

„Das sind aus unserer Sicht Gespräche und Vereinbarungen zwischen Polizeien, Innenministerien und Journalistinnen- und Journalistenverbänden über Schutzkonzepte, bei denen das Bundesinnenministerium trotz der überwiegenden Zuständigkeiten in den Ländern eine federführende und koordinierende Rolle übernehmen sollte, auch als Signal, dass man das Problem erkannt hat und ernst nimmt“, erläuterte Hofmann.

 

Ein Teil solcher Schutzkonzepte könne etwa die Aus- und Fortbildung von Polizisten zum Umgang mit Medienschaffenden und zum Presserecht sein, aber jene auch von Journalisten zum Umgang mit Angriffen und Bedrohungen, so die dju-Chefin. In den Niederlanden gebe es den Ansatz, aus einem zu großen Teilen staatlich finanzierten Fonds Sicherheitstrainings und Anti-Trauma-Seminare, aber auch Sicherheitsausrüstung für freie Medienschaffende zu organisieren.