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AfD: Werden Journalisten zu Komplizen?

AfD: Werden Journalisten zu Komplizen? Wie umgehen mit der AfD? (Foto: flickr/conceptphoto.info)

Die AfD verachtet die freie Presse – und hat doch das Spiel mit der medialen Aufmerksamkeit perfektioniert. Wie können Journalistinnen und Journalisten über die Partei berichten, ohne ihr auf den Leim zu gehen?

Berlin – Die AfD sorgt seit jeher für Empörung, doch wie sollen Medien angemessen über eine Partei berichten, die gesellschaftliche Tabus bricht und in Umfragen immer höhere Zustimmungswerte verzeichnet? In einem Jahr, das von steigendem Rechtsextremismus und medialer Normalisierung geprägt ist, stehen Journalisten vor der Herausforderung, die Balance zwischen Aufklärung und Verantwortung zu wahren. Antonia Groß beleuchtet im „medium magazin“ die aktuellen Entwicklungen und diskutiert die journalistische Herangehensweise an die AfD.


1. Zwischen Empörung und Mythos: Der journalistische Umgang mit der AfD seit 2017
Die Diskussion über den Umgang der Medien mit der AfD flammte erneut auf, als der „Stern“ im Juni 2023 ein kontroverses Cover mit der Frage „Was können Sie eigentlich außer Hass, Frau Weidel?“ veröffentlichte. Seit dem Einzug der AfD in den Bundestag 2017 versuchen Redaktionen, angemessen über die Partei zu berichten, ohne ihre menschenfeindlichen Positionen zu beschönigen. Doch die Strategie, die Partei zu ignorieren, erweist sich als Mythos. Die Debatte über den richtigen journalistischen Umgang mit der AfD ist wieder aktuell und drängender denn je.

 

2. Trends und Herausforderungen: Höhere Zustimmungswerte, offener Rechtsextremismus und mediale Normalisierung
Die AfD verzeichnet seit Jahresbeginn immer höhere Zustimmungswerte, was die Medien vor die Frage stellt, ob sie damit angemessen umgehen. Gleichzeitig zeigt die Partei offener, wie weit rechts sie steht, und propagiert kontroversielle Positionen. Die Medien stehen vor der Herausforderung, diese Entwicklungen kritisch zu beleuchten, ohne der AfD eine Plattform für ihre antidemokratischen Ideologien zu bieten. Dabei gilt es, den schmalen Grat zwischen Aufklärung und der Vermeidung einer ungewollten Komplizenschaft zu bewahren.

 

3. Journalistische Verantwortung: Die Balance zwischen Aufklärung und Normalisierung
Die mediale Normalisierung der AfD ist eine ernsthafte Gefahr, die es zu verhindern gilt. Die Berichterstattung über die Partei erfordert eine sorgfältige Abwägung, um nicht versehentlich rechte Funktionäre zu Helden zu stilisieren. Die Journalisten stehen vor der Herausforderung, über die AfD zu berichten, ohne deren Strategie des Opfernarrens zu unterstützen. Experten betonen die Notwendigkeit, die Partei als das darzustellen, was sie ist: eine anti-demokratische Kraft. Die Medien tragen eine Verantwortung, die AfD nicht zu normalisieren und ihre Ideologien kritisch zu hinterfragen, um die Demokratie zu schützen.

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