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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Das -h verloren

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Das -h verloren Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 101: Stephan Töngi widmet sich auch dieses Mal der Welt der Tiere.

Mannheim – Zugegeben, die vorausgegangene Sprachfalle ist lang geraten. In dieser Sprachfalle will ich mich dafür etwas kürzer fassen, ohne meine Aufgabe der Wissensvermittlung zu vernachlässigen. 

 

„Die australische Airline Quantas verabschiedete ihren letzten Jumbo-Jet mit einer Känguruh-Flugroute“, hieß es in diesem Sommer bei einer Nachrichtenagentur. Bis zur Rechtschreibreform 1996 wäre der Satz so korrekt gewesen. Heute schreibt man das australische Beuteltier am Ende immer ohne -h, also Känguru. 

 

Dieses -h hat das Känguru nicht in seinem Beutel versteckt. Die Korrektur der Schreibweise geschah im Zuge der Rechtschreibreform, als bei einigen Wörtern das h entfiel, weil es beim Sprechen nicht zu hören war. So wurde rauh zu rau, was gleichzeitig die Schreibung einheitlicher gestaltete (passend zu grau, schlau, genau). Auch beim Känguru führte das zu einer einheitlicheren Schreibweise (passend zu Gnu, Kakadu).

 

Bei manchen Tieren hat sich das entfallende h laut Duden nicht durchgesetzt: 

  • Panther: Hier rät der Duden zur Schreibweise mit -th-, alternativ kann ein -t- geschrieben werden.
  • Thunfisch: Hier empfiehlt der Duden das Th-, lässt aber alternativ die Schreibweise „Tunfisch“ zu (an dieses Schriftbild kann ich mich nicht gewöhnen). 
  • Delfin: Hier rät der Duden zur eingedeutschten Form mit -f-, alternativ darf weiter -ph- verwendet werden. 

  

In der nächsten Sprachfalle geht’s um einen ungeschickten Gesandten.
Die vorherige Sprachfalle beschäftigte sich mit frei laufenden Hunden.

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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