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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Da fehlt doch was!

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Da fehlt doch was! Stephan Töngi

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 96: Stephan Töngi vermisst immer mal wieder dieses „-t-“.

Mannheim – „Was hälst du davon?“ lautete die Frage in der schriftlichen Kommunikation zweier Redakteure. Der dabei unterlaufene Schreibfehler dürfte zu den eher häufigen in der deutschen Sprache zählen. 


Worum geht es? Das Verb „halten" hätte in der 2. Person Singular ein weiteres „t“ gebraucht: „Was hältst du davon?“ lautet die korrekte Form. Die Verbformen werden nämlich durch die Zusammenfügung von Wortstamm (hier: hält-) mit der jeweiligen Endung (in der 2. Person Singular -st) gebildet. 


In der gesprochenen Sprache wird das hier fehlende „-t-“ gerne verschluckt. Dieser Sprach- könnte der Grund für den Schreibfehler sein. 

So lautet der Indikativ Präsens von „halten": 

ich halte 
du hältst 
er, sie, es hält 
wir halten 
ihr haltet 
sie halten 

Interessant ist noch die 2. Person Singular im Indikativ Präteritum (Vergangenheit): 

du hieltest oder 
du hieltst 

Ich hoffe, du hältst diese Sprachfalle für hilfreich.

 

Die nächste Sprachfalle beschäftigt sich mit Models.

Die vorherige Sprachfalle versucht, ein besonderes Flair zu erzeugen.  

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.


Zum Thema „Besser Schreiben“ sind im Medienfachverlag Oberauer die „Journalisten-Werkstätten“ „Kreatives Schreiben“, „Titel und Teaser“, „Wie Wörter wirken“, „Wie Sätze wirken“, „Wie Texte wirken“ erschienen.

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